Die Klägerin aus Oberfranken hatte sich bereits im März 2021 mit “Vaxzevria” von AstraZeneca impfen lassen. In der Folge erlitt sie eine Darmvenenthrombose, die auf die Impfung zurückführbar sein könnte. Die Patientin musste ins Koma versetzt werden, ein Teil des Darms wurde entfernt. Seitdem versucht die 33-Jährige, Schmerzensgeld und Schadensersatz von dem britisch-schwedischen Unternehmen zu erhalten. Ihre Chancen in einem der ersten Zivilprozesse gegen einen Impfstoff-Hersteller sind inzwischen merklich gestiegen.

Das OLG Bamberg hat in dem Verfahren AstraZeneca aufgefordert, detaillierte Auskunft über alle möglichen Nebenwirkungen der Impfungen zu erteilen. Vor allem, was das Risiko einer Thrombose betrifft. Hintergrund sind Berichte über ein Verfahren in London. Im Rahmen einer Sammelklage von 51 Betroffenen vor dem High Court, hatte AstraZeneca laut Gerichts-Dokumenten eingeräumt: In sehr seltenen Fällen kann der Impfsgtfoff TTS verursachen.” Hierüber berichtete zunächst “The Telegraph”.

AstraZeneca: Thrombosen können in seltenen Fällen auftreten

Unter TTS wird das Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom verstanden. Es ist eine bekannte mögliche Komplikation nach der Impfung mit Sars-CoV-2-Impfstoffen. Das Eingeständnis von AstraZeneca könnte dazu führen, dass neben den Sammelklagen auch viele Einzelkläger ihre Schadensersatzforderungen durchsetzen können. Allein in London geht es um Schadenersatzzahlungen in Höhe von 100 Millionen Pfund – etwa 117 Millionen Euro.

Ob das Eingeständnis möglicher Nebenwirkungen für eine Verurteilung von AstraZeneca ausreicht, ist noch unklar. Für die Klägerin aus Bamberg aber sind die Chancen deutlich gestiegen.