Während eines Flugs von London Heathrow nach Singapur ereignete sich heute in den frühen Morgenstunden etwas, das viele Menschen wohl nur in ihren schlimmsten Albträumen heimsuchen dürfte: Die Boeing 777-300ER der Fluggesellschaft Singapore Airlines geriet dermaßen in Turbulenzen, dass ein Passagier starb (ein 73-jähriger Brite) und viele weitere Personen an Bord verletzt wurden.

Auf dem Flug SQ 321 befanden sich insgesamt 211 Passagiere und 18 Besatzungsmitglieder, teilte Singapore Airlines in einer Erklärung mit. Die Flugverfolgungsdaten deuten darauf hin, dass die Boeing 777-300ER binnen weniger Minuten 2000 Meter tief absackte, während sie den Golf von Bengalen überquerte. Das Flugzeug musste daraufhin in der thailändischen Hauptstadt Bangkok notlanden, wo die Verletzten notfallmedizinisch versorgt wurden.

Passagiere gegen die Decke geschleudert

Was an Bord des Flugzeugs geschah, ist noch unklar. Ein Passagier berichtete gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass das Flugzeug plötzlich anfing, “sich zu neigen, und es gab ein Zittern”.

“Ich fing an, mich darauf einzustellen, was passieren würde, und plötzlich gab es einen sehr dramatischen Sturz, so dass jeder, der saß und nicht angeschnallt war, sofort gegen die Decke geschleudert wurde”, sagte der 28-jährige Student Dzafran Azmir. Und er fügte an: “Einige Leute schlugen mit den Köpfen gegen die Gepäckablage und verbeulten, ja durchbrachen sie.”

In Turbulenzen geraten in der Regel Flugzeuge, die durch Wolken fliegen, aber es gibt auch Turbulenzen bei “klarer Luft”, die auf dem Wetterradar eines Flugzeugs nicht sichtbar sind und auch nicht vorhergesagt werden können.

Passagiere sollten während Flügen angeschnallt bleiben

Verletzungen infolge von Turbulenzen sind bei Flügen relativ selten. “Turbulenzen können aber auch dramatisch sein und zu schweren Verletzungen oder in diesem Fall leider zu einem Todesfall führen”, erklärte der Luftfahrtexperte John Strickland gegenüber der BBC. “Nicht umsonst empfehlen die Fluggesellschaften, die Sicherheitsgurte während eines Fluges locker angelegt zu lassen”, fügte er hinzu.

Forschungen legen nahe, dass Wetterkapriolen infolge des Klimawandels schwere Turbulenzen künftig wahrscheinlicher machen werden.