Es waren schreckliche Szenen, die sich bei der Beachvolleyball-EM abgespielt haben. Das Schweizer Duo Joana Heidrich/Anouk Vergé-Dépré traf im Spiel um Platz drei auf das deutsche Beachvolleyball-Team Cinja Tillmann/Svenja Müller. Dabei zog sich Heidrich eine schwere Verletzung zu. Die Schweizerinnen wollten Geschichte schreiben. Bei einem Sieg hätte man die erste Medaille bei bei einer Beachvolleyball-WM geholt. Doch im zweiten Satz stand das gesamte Stadion unter Schock. Es herrschte eiserne Stille. Heidrich blieb nach einem Aufschlag im Sand sitzen. Sie schreite darüber hinaus vor Schmerzen.

Die Schreie waren im ganzen Stadion zu hören. Die Sanitäter eilten sofort zur Hilfe herbei. Ärzte und Helfer konnten ihr schließlich nach einigen Minuten Erleichterung verschaffen. Der Schweizer Verband teilte daraufhin mit, dass Heidrich die Schulter ausgekugelt hat. Sie wurde anschließend ins Krankenhaus gebracht.

Joana Heidrich zog sich bei der Beachvolleyball-EM eine schwere Verletzung zuGetty Images

Nun hat sich Teamkollegin Anouk Vergé-Dépré zu Wort gemeldet. Sie erhebt schwere Vorwürfe gegen die Organisatoren. Sie stand ebenso wie die Gegnerinnen und die Zuseher zunächst unter Schock. “Ich sitze auf meiner Couch und denke über alles nach und möchte einige Dinge über die Art und Weise ansprechen, wie wir während des Vorfalls behandelt wurden. Es wäre einfach nicht richtig zu schweigen,” schrieb sie in den sozialen Medien.

Doch die Beachvolleyballerin fuhr in ihrem Statement fort. Zunächst wunderte sich die Athletin, weshalb das medizinische Team nicht fließend Englisch sprach. Außerdem wurde laut Vergé-Dépré nicht sofort reagiert. Außerdem stand kein Fachmann  für die wohl häufigste Verletzung in ihrer Sportart zur Verfügung. Darüber hinaus sei es für die Schweizerin unerklärlich, wieso die Schulter nicht umgehend stabilisiert wurde. “Warum hat es 25 Minuten gedauert, bis sie endlich abtransportiert wurde?”, kritisierte die Beachvolleyballerin aus der Schweiz.

Verband versprach Besserung

Vergé-Dépré kritisierte überdies die Art und Weise, wie mit der Verletzung umgegangen wurde. “Warum zeigen die Fernsehsender eine solche Szene so lange mit Ton?”, fragte die Teamkollegin von Heidrich weiter. Sie wunderte sich, weshalb man die Situation nicht abgeschirmt hat. Allerdings sei die Athletin nicht auf Mitleid aus. Das stellte sie in ihrer Stellungnahme umgehend klar: “Ich möchte einfach nicht, dass sich jemals wieder ein Athlet auf einem Beachvolleyballfeld so unsicher und bloßgestellt fühlt!“ Ihre Worte scheinen Anklag gefunden zu haben. So gelobte der Internationalen Verband (FIVB) Besserung. Man sicherte ihr bereits zu, dass man die Angelegenheit untersuchen werde.