Die Situation für Arbeitsuchende in Österreich hat sich im Zuge der Corona-Krise massiv verschlechtert, ganz besonders allerdings in Wien. Das brachte eine Untersuchung der Wiener Denkfabrik Agenda Austria zutage. Die Analyse stellte der Zahl der Arbeitslosen jene der offenen Stellen gegenüber. Das Ergebnis: „Das große Sorgenkind heißt Wien, in der Bundeshauptstadt kommen 16 Arbeitssuchende auf eine offene Stelle. Während es in Oberösterreich 2,8 sind.“

In beiden Bundesländern spiegelten sich auch die strukturellen Probleme am heimischen Arbeitsmarkt wider. Während in Wien die Arbeitslosigkeit schon vor Corona sehr hoch war, fehlt es in Regionen wie Oberösterreich an Fachkräften. „Besonders niedrig ist das Verhältnis von Arbeitslosen und offenen Stellen im Gesundheitsbereich und in technischen Bereichen, was gemeinhin als Indikator für einen Fachkräftemangel gilt“, sagt Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera.

Im Jahr 2020 lag die Arbeitslosenquote in Wien bei durchschnittlich 15,1 Prozent. Auch dieser Wert ist im Bundesländervergleich sehr hoch. Österreichweit betrug die Quote „nur“ 9,9 Prozent. Dass die Zahlen alarmierend sind, räumte im Jänner auch Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ein. Eine besondere Sorge bereitet auch die Lage der Jugend. Es besteht die Gefahr, dass viele Jugendliche keine Perspektive für ihre Zukunft mehr sehen. In Wien gibt es heuer um ein Viertel mehr Arbeitslose unter 25 Jahren als noch vor einem Jahr.

In Wien sind die Perspektiven für Jobsuchende zurzeit am schlechtesten.APA/HERBERT NEUBAUER