Trotz Chaos rund um das europäische Impfgremium beruhigt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in der heutigen ZIB 2. Für Österreich sei die bestellte Menge nicht das Problem, es handle sich lediglich um 400.000 Dosen, die zusätzlich geliefert werden müssten. Acht Millionen Impfdosen sollen bis Ende Juni fix nach Österreich kommen. Geht man davon aus, dass sich von den 7,5 Millionen impfbereiten Österreichern fünf Millionen impfen lassen wollen, sei man hier in jedem Fall auf der sicheren Seite.

Kurz kritisiert den ehemaligen Impfkoordinator erneut

Scharfe Kritik übte Kurz einmal mehr an Impfkoordinator Clemens Martin Auer sowie an der intransparenten Impfstoffvergabe innerhalb der EU. Gleichzeitig fand er Lob für Gesundheitsminister Anschober (Grüne), der sofort gehandelt hätte.
Den Vorwurf, dass die Bundesregierung  von dem „Basar Table“ in der EU, an dem sich manche Länder mehr bedienten als ausgemacht, von Auer hätte wissen  müssen, wies der Kanzler zurück. Die Bundesregierung sei laut Kurz, zu keinem Zeitpunkt über die Vorgänge informiert gewesen.

Auf jeden Fall ist es für den Kanzler inkazeptabel, dass eine technische Ebene wie Gesundheitsbeamte anders agieren als von den Regierungschefs verhandelt.
Den Vorwurf, dass die Kommission eine Mitverantwortung dafür trägt, dass innerhalb der EU alle gleich und doch manche gleicher sind, wies Kurz  ebenfalls zurück. Niemand hätte Einsicht in die angeblich streng geheimen Verträge der Beamten gehabt.