In dieser Woche traf Österreichs ehemaliger Bundeskanzler Sebastian Kurz den israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu in Jerusalem. Das Gespräch kreiste um die „Abraham Accords“. Über dieses Abkommen haben Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), der Sudan, Israel und die USA ihre Zusammenarbeit vertieft. Seit der Unterzeichnung gab es zahlreiche Annäherungsschritte der teilnehmenden Staaten, etwa die ersten Direktflüge zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Israel sowie zahlreiche offizielle Staatsbesuche und die Eröffnung von Botschaften.

Kurz im InterviewArnon Bossani

Kurz: Abkommen ist erstaunliche Erfolgsgeschichte

Seit 2022 ist der ehemalige österreichische Bundeskanzler ehrenamtlich beratend für das von Jared Kushner gegründete „Abraham Accords Peace Institute“ tätig. „Die Abraham Accords haben sich als eine erstaunliche Erfolgsgeschichte erwiesen“, unterstreicht Sebastian Kurz. „Viele Entwicklungen, von denen man vor einigen Jahren nicht einmal zu träumen gewagt hätte, sind plötzlich Realität geworden.“ Abseits von offiziellen Staatsbesuchen verweist Kurz auch auf Hunderttausende israelische Touristen, die die VAE und andere arabische Länder besuchen, sowie florierende Handelsbeziehungen. „Es muss unser aller Ziel sein, dass diese inspirierende Erfolgsgeschichte weitergeht und weitere Länder das Abkommen unterzeichnen. Ich bin sehr froh über die wichtigen Beiträge, die das Abraham Accords Peace Institute zu diesem Vorhaben leisten kann.“

Am Mittwochabend telefonierte Kurz zudem mit dem israelischen Staatspräsidenten Jitzchak Herzog.

Sebastian Kurz' Start-Up hat mittlerweile 25 Mitarbeiter

Die beiden Gespräche fanden am Rande der „Cybertech Global“-Konferenz in Tel Aviv statt, an der Sebastian Kurz erstmals als Keynote-Speaker teilnahm gehörte. Der Grund: Im Sommer vergangenen Jahres hat der ehemalige Bundeskanzler gemeinsam mit zwei Geschäftspartnern aus Israel das Start-Up „Dream Security“ gegründet. Es ist auf den Schutz kritischer Infrastruktur spezialisiert. Die Büroräumlichkeiten von inmitten von „Dream Security“ befinden sich mitten in der israelischen Metropole. Kurz nahm an einer Reihe von Meetings teil. Sein Unternehmen ist seit seiner Gründung rasch gewachsen, hat bereits rund 25 Mitarbeiter und sich in Israels Start-Up-Szene einen Namen gemacht.

Sebastian Kurz als Keynote Speaker auf der Cybersecurity-KonferenzArnon Bossani

Bei der Cybertech-Konferenz treffen Experten, internationale Unternehmen und hochrangige Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft aufeinander. Gemeinsam diskutieren sie geopolitische Herausforderungen im IT-Sektor. Ein Schwerpunkt liegt auf Cybersicherheit. In seiner Keynote ging Österreichs ehemaliger Bundeskanzler auch auf aktuelle geopolitische Bedrohungen im Bereich digitaler Infrastruktur ein.

„Wollen einen Beitrag leisten, die Welt sicherer zu machen“

Sebastian Kurz unterstrich: „In meiner Zeit als Bundeskanzler der Republik Österreich habe ich mehrfach erlebt, welche folgenschweren Auswirkungen Cyberangriffe auf unsere Infrastruktur oder auf Industrie-Unternehmen haben können. Vom Diebstahl sensibler Daten, dem Lahmlegen der Verwaltung bis hin zum Verursachen eines Blackouts: Im Zeitalter der digitalen Vernetzung sind wir als Gesellschaft angreifbarer geworden. Dazu kommt, dass sich Kriege mittlerweile immer mehr im Cyberraum abspielen. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren weiter verstärken. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Mit Dream Security wollen wir einen Beitrag dazu leisten, unsere Welt wieder sicherer zu machen.“

Kurz gemeinsam mit Shalev Hulio (M.), mit dem er gemeinsam „Dream Security“ gründete.Arnon Bossani

Unter den Konferenz-Teilnehmern waren auch der Federal Chief Information Security Officer des Weißen Hauses Chris DeRusha, Vertreter des israelischen Geheimdienstes Mossad oder der Chef des Schweizer Cybersecurity-Centers Florian Schütz.