Am Sonntag geht eine Ära zu Ende. Sebastian Vettel wird in Abu Dhabi sein letztes Rennen bestreiten. “Ich freue mich einfach auf das letzte Rennen. Es sind eher die kleinen Dinge, an denen ich spüre, dass es nun vorbei ist,” meinte der Heppenheimer vor seinem Karriereende im Interview mit der “Bild”. Besonders in Japan hat Vettel einen wehmütigen Moment. “Als ich dort aus dem Auto gestiegen bin, habe ich mich lebendig gefühlt. Ich liebe diese Strecke einfach und habe dieses Gefühl von Adrenalin besonders dort. In diesem Moment war ich traurig,” sagte der Aston-Martin-Fahrer.

Er sei allerdings im Reinen mit sich. “Ich bin selbst zu dem Entschluss gekommen, dass ich aufhören möchte,” ergänzte der vierfache Weltmeister. Für die Zeit nach der Karriere habe er noch keine Pläne. “Ich habe keinen festen Terminkalender und kann den Dingen Zeit und Raum geben, die vielleicht noch in mir schlummern und in den vergangenen Jahren nicht zum Vorschein kommen konnten. Und natürlich freue ich mich darauf, mehr Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern zu verbringen,” verriet Sebastian Vettel.

Vettel äußert Verständnis für Klima-Kleber

Der 53-fache Grand-Prix-Gewinner erzählte dem deutschen Blatt außerdem, dass er nun mehr Zeit habe, Beziehungen und Freundschaften zu pflegen. Dies sei schwierig, wenn man jedes zweite Wochenende unterwegs ist. Zudem ließ Vettel offen, ob er in Zukunft die Formel-1-Rennen verfolgen wird.

Vettel setzte sich während seiner aktiven Laufbahn stets für den Klimaschutz ein. Auch zu den Klima-Klebern, die derzeit für Wirbel sorgen äußerte sich Sebastian Vettel: “Das ist eine spannende Diskussion. Denn diese Protestaktionen sind ja nicht aus Langweile geboren. Auf der einen Seite ist es nicht richtig, Krankenwagen zu blockieren und so einen Rettungseinsatz zu stören. Oder beim Großen Preis von Großbritannien im Juli auf die Strecke zu laufen und das Leben der Fahrer, Streckenposten und sein eigenes zu riskieren. So etwas geht nicht,” kritisierte er eingangs. Allerdings zeigte er auch Verständnis: “Aber ich habe Verständnis dafür, dass junge Menschen das Gefühl haben, aufgrund der aktuellen Situation zu solch drastischen Maßnahmen greifen zu müssen. Weil sie sich dazu gezwungen fühlen und verzweifelt sind. Deswegen bin ich da hin- und hergerissen.”