Nach einer Kabinettssitzung war Horst Seehofer nicht begeistert über den Vorschlag eines Kollegen.APA/AFP/POOL/Markus Schreiber

Deutschlands Innenminister Horst Seehofer (CDU) will sich nicht mit dem Impfstoff von AstraZeneca impfen lassen. Allerdings will er das nicht als negative Bewertung des Vakzins verstanden wissen. Es dürfte eher um Trotz gehen.

Seehofer: "Ich lasse mich nicht bevormunden"

Um das Vertrauen der Bürger in die Impfung zu stärken, sollten sich Politiker impfen lassen. Dieser Vorschlag ist nicht neu. Nachdem aber der Impfstoff AstraZeneca in die Kritik geraten ist, findet ihn Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) noch besser. Einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge soll er in der Kabinettssitzung am Mittwoch seine über 60-jährigen Ministerkollegen eigens dazu aufgefordert haben, sich impfen zu lassen.

Bei seinem Kollegen Seehofer scheint er damit das Gegenteil bewirkt zu haben: „Die Antwort auf die Aufforderung von Jens Spahn lautet: Nein!“, sagte Seehofer zu Bild. „Ich lasse mich nicht bevormunden.“ Seehofer scheint aber nicht der Ansicht zu sein, damit das Vertrauen in den Impfstoff zu schwächen. Er will seine Ansage auch nicht als Misstrauen gegenüber AstraZeneca verstanden wissen. Wenn ihm ein jüngerer Minister aber ausrichtet, was er tun solle, reagiert er anscheinend allergisch.