Nicht nur in einem der Büros des ukrainischen Armeechefs Waleryj Saluschnyj ist nach Angaben der Sicherheitsbehörden des Landes Abhörgeräte entdeckt worden, sondern auch in Räumen seiner Mitarbeiter. Sofort wurde aber kommuniziert, dass diese “nicht funktionsfähig” gewesen seien. Und das Abhörgerät, das für Saluschnyj bestimmt war, sei nicht in seinem bisherigen Büro gefunden worden, sondern in einem Raum, den er künftig hätte nutzen können

Die Wanzen seien bei einer aktuellen Kontrolle gefunden worden, berichtete die Nachrichtenplattform RBK Ukrajina unter Verweis auf Militärkreise. Wer die Geräte installiert hatte, ist den Berichten nach noch nicht bekannt. Eine Stellungnahme von Saluschnyj gab es zunächst nicht.

Es sei eine Untersuchung eingeleitet worden wegen illegaler Nutzung technischer Mittel zur Informationsbeschaffung, fügten die Sicherheitsbehörden hinzu, ohne Angaben zur möglichen Herkunft der Wanze zu machen.

In seinem Büro wurde jetzt Abhörtechnik entdeckt: Waleryj Saluschnyj (50), der Armeechef der Ukraine.

Waren es Putins Spione? Oder aber die Verbündeten?

Aktuell gibt es drei Möglichkeiten, wer hinter diesem Abhörangriff auf den ukrainischen Oberkommandierenden stecken könnte:

1 – ein russischer Geheimdienst: Dieser Verdacht ist am wahrscheinlichsten – aber in diesem Fall müsste der ukrainischen Regierung größte Sorgen bereiten, dass russische Agenten bereits bis in die bestgeschützten Sicherheits-Zonen eindringen und dort auch noch Abhör-Technik platzieren können.

2 – ein Geheimdienst eines befreundeten NATO-Landes: Diese Variante wäre auch nicht wirklich unwahrscheinlich, immerhin wollen die Unterstützer und Verbündeten sicher wissen, was der Armee-Chef in Kiew wirklich in den nächsten Tagen und Wochen vor hat. Und wie die Lage tatsächlich sit.

3 – der ukrainische Geheimdienst: So ist mittlerweile ja bekannt, dass es zwischen Wolodymyr Selenskyj und Waleryj Saluschnyj bei Debatten über die weitere Kriegsführung zu Spannungen gekommen ist. Gut möglich, dass der ukrainische Präsident selbst ungefiltert wissen will, was sein Oberkommandierender tatsächlich spricht – und mit wem er telefoniert. Dann wäre die Auffindung der Wanzen in Saluschnyjs Büro jedenfalls nicht ganz so überraschend für Selenskyj.

Wolodymyr Selenskyj (50).