Schwere innenpolitische Turbulenzen und eine wilde Jagd auf vermeintliche oder tatsächliche Hochverräter in Kiew: Der ukrainische Präsident lässt seinen 30.000 Mann starken Geheimdienst SBU von der Leine und will so alle russlandfreundlichen Mitarbeiter in der Exekutive und im Staatsapparat ausschalten.

Der neueste Schlag gilt der Polizeiführung, die sich nach der russischen Besetzung der Stadt Kherson mit den neuen Machthabern arrangiert und für die russischen Invasoren die Polizeiarbeit erledigt haben.

Offenbar von vielen Hochverrätern umgeben: Wolodymyr Selenskyj.

Eine der gesuchten Polizei-Offiziere: Savina N.

Gegen insgesamt 26 Polizisten und Kriminalisten haben die SBU-Agenten angebliche Beweise gesammelt, dass sie für die russische Besatzung sogar “Entführungen und Folterungen” durchgeführt hätten.

Unter diesen Tatverdächtigen wären auch zehn Polizeichefs – wie auch die Personalchefin der Exekutive Savina N.. Auch ihr wird vorgeworfen, bei der Truppe mitgemacht zu haben, die für Putins Truppen Zivilisten entführt und gefoltert haben soll.

Nach ihnen lässt Selenskyj fahnden: die zehn Polizeichefs, darunter Savina N.

Hochverräter sind auf der Flucht

Selenskyjs Geheimdienst SBU ist nun landesweit auf der Jagd nach den 26 untergetauchten Ex-Kollegen des ukrainischen Innenministeriums, auch allen Helfern der Flüchtigen werden harte Strafen angedroht.

Somit setzt der ukrainische Präsident seine Operation gegen mögliche Hochverräter in seinem Umfeld und an der Front fort: Wie berichtet, hat Wolodymyr Selenskyj kürzlich auch die Generalstaatsanwältin sowie den Geheimdienstchef und auch den Staatssekretär im Außenamt, einen seiner Berater, feuern lassen. Die ukrainische Justiz ermittelt aktuell gegen angeblich 651 Hochverräter.