Ob in seinen Videobotschaften, bei Staatsbesuchen oder Konferenzen: Der ukrainische Präsident erscheint seit bald einem Jahr nur mehr in Military-Look. Es sieht nach einer Militäruniform aus, was er trägt, doch es handelt sich in Wahrheit um die Modemarke M-Tac, die in der Ukraine zurzeit immer beliebter wird. Auch der Chef der ukrainischen Streitkräfte trägt sie.

Von diesem Aussehen rückt Selenskyj nicht mehr ab, selbst wenn er den britischen König trifft. Ganz ohne Anzug, Krawatte oder Masche traf er Charles III. zum längeren Austausch.

Keine Krawatte, keine Masche, kein Anzug: Ganz in grün präsentiert sich Selenskyj neuerlich.APA/AFP/POOL/Aaron Chown

Selenskyj würdigt König Charles als ehemaligen Luftwaffenpilot

Das Treffen im Buckingham Palace fand am Nachmittag statt, wie “The Telegraph” berichtet. Mitglieder der königlichen Familie haben zuvor “lautstark” auf die die Notlage der Ukraine während des Krieges hingewiesen und zur Unterstützung des Landes aufgerufen. Bereits vor der Begegnung im Buckingham Palace würdigte Selenskyj in seiner Ansprache vor britischen Abgeordneten König Charles III. Dabei erinnerte er an dessen militärische Vergangenheit: “Der König war ein Luftwaffenpilot, und in der Ukraine ist jeder Luftwaffenpilot ein König.”

Diese Botschaft und die Forderung nach der Entsendung von Kampfflugzeugen in die Ukraine wurden danach vom ukrainischen Verteidigungsministerium aufgegriffen.

Danke für die Flüchtlingshilfe

Beim persönlichen Treffen mit dem König bedankte sich Selenskyj für Londons Unterstützung für ukrainische Flüchtlinge. “Ich danke Seiner Majestät für den herzlichen Empfang und die Unterstützung ukrainischer Bürger, die vor dem Krieg in das Vereinigte Königreich geflüchtet sind”, sagte der ukrainische Präsident auf Telegramm. Es sei eine “große Ehre”, in den Buckingham Palace eingeladen zu werden, erklärte Selenskyj, und fügte hinzu: “Danke, dass Sie Zeit für mich gefunden haben.”

30-minütiges Gespräch

Der König zeigte sich erfreut, ihn hier begrüßen zu dürfen: “Wir haben uns alle so lange Sorgen um Sie gemacht und an Ihr Land gedacht, das kann ich Ihnen gar nicht sagen.” König Charles und Selenskyj unterhielten sich 30 Minuten lang über den anhaltenden Konflikt in der Ukraine und die Rolle Großbritanniens bei der Unterstützung des Landes.

Anschließend wurden weitere Vertreter der Ukraine in den Saal gebeten, um sich dem König vorzustellen und ein informelles Gespräch mit ihm zu führen.