Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schlägt Alarm. Putin plane einen „Terrorangriff“ auf das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine. Geheimdienstinformationen zufolge werde ein Angriffs-Szenario in Erwägung gezogen, einschließlich der Freisetzung radioaktiver Strahlung, teilte Selenskyj auf Telegram mit. „Sie haben alles dafür (für den Angriff) vorbereitet“, sagt er.

Moskau dementiert und spricht von „Lüge“

Moskau wies das umgehen zurück. „Das ist eine weitere Lüge. Wir hatten lediglich Kontakt mit der IAEA (Internationale Atomenergiebehörde)“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten. Der IAEA-Chef Rafael Grossi hatte das Atomkraftwerk in der vergangenen Woche besucht.

Seit Beginn des Krieges geht in der Ukraine die Angst vor einem nuklearen Tsunami um. Mehrmals bedrohten Kämpfe in der Umgebung die Sicherheit des AKW. Moskau und Kiew gaben sich dafür gegenseitig die Schuld.

Seit Zerstörung des Staudamms ist die Lage noch dramatischer

Grossi von der IAEA hat das AKW seit der Besetzung durch russische Kräfte im März 2022 mehrmals besucht. Seither hat sich die Lage durch die Zerstörung des Staudamms Kachowka zusätzlich verschärft. Der Pegel des Stausees ist seither gesunken, und das ist auch für Saporischschja ein Problem. Das Wasser wird nämlich für die Kühlung genutzt.

Zwar sind die Reaktoren des AKS seit Monaten abgeschaltet, doch der Brennstoff in den Reaktorkernen und in den Lagerbecken muss weiterhin ohne Unterbrechung gekühlt werden. Andernfalls droht eine Kernschmelze samt Freisetzung von Radioaktivität. Dafür wird das Wasser des Stausees benötigt.