Kiew braucht vor den Winter einen Erfolg. Vor allem, um dem Westen zu zeigen, dass sie bedeutende militärische Ziele erreichen können, solange man ihnen Waffen dafür liefert. Die Rückeroberung der vom Kreml annektierten Stadt Kherson (einst 290.000 Einwohner) wäre ein solcher “Prestige-Erfolg”.

Stadt wird für Russland nicht zu halten sein

Dass die Offensive in den kommenden Stunden starten wird, gilt aus zwei Gründen als sicher. Zum einen nutzt die Ukraine das jetzt noch trockene Wetter. In wenigen Wochen wird Schlamm ein Vorankommen mit schwerem Kriegsgerät fast unmöglich machen. Und zum anderen ist es Russland noch nicht gelungen, ausreichend Truppen in Stellung zu bringen. “Kherson wird Russland nicht zu halten sein”, heißt es aus Militärkreisen.

Putin und sein verantwortlicher General Surowikin

60.000 Menschen sollen den Dnipro überqueren

Demnach hat die ukrainische Armee zur Befreiung besetzter Gebiete Zehntausende Soldaten zusammengezogen und erste Angriffe gestartet. Die russischen Besatzungsbehörden ziehen sich deshalb nach eigenen Angaben vollständig aus der Gebietshauptstadt zurück. Das von Russland eingesetzte Oberhaupt der russischen Besatzer, Wladimir Saldo, erklärte am Mittwoch dem russischen Sender Rossija 24: „Ab heute werden alle Regierungsstrukturen der Stadt, die zivile und militärische Verwaltung, alle Ministerien, an das linke Flussufer verlegt“. Die russische Armee werde aber in der Stadt gegen die vorrückenden ukrainischen Truppen kämpfen „bis zum Tod“.

Zuvor kündigte Saldo gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Tass an, dass rund 50.000 bis 60.000 Menschen an das Ostufer des Dnipros oder nach Russland gebracht werden. Die „Evakuierung“ werde voraussichtlich etwa sechs Tage dauern. Es stünden schon Boote bereit, sagte Saldo. Bewohner des Gebiets sollen bereits per SMS über die Pläne informiert worden sein.

Der Dnipro bei Kherson
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Kommentare

  • D. W. sagt:

    Fakt ist, dass die ganzen westlichen Bemühungen vergeblich sind und nur das unvermeidliche hinauszögern. Die Ukrainer haben keine eigene Rüstungsindustrie, keine eigenen finanziellen Reserven um ihre Streitkräfte auf lange Sicht zu bezahlen und keine neuen personellen Kapazitäten um ihre Reihen aufzufüllen. Der Russe brauch auch keine großen militärischen Erfolge erzielen, die Zeit ist sein stärkster verbündeter. Es braucht nur eine neue Krise, bis der Westen dass Interesse an diesem Konflikt verlier.

  • Poigner sagt:

    Bis jetzt hat die Offensive nicht begonnen, derzeit arbeitet man in Ukraine wohl an dem Totalblackout, ist der schon behoben?

  • MP sagt:

    Und nächste Woche marschiert Selensky in Moskau ein.

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  • Glockzilla sagt:

    Die Statements der russischen Freunde hier, erinnern immer mehr an “Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt” anno 1944.

  • Johann PHILIPP sagt:

    Ihnen geht´s gut, so hoffe ich?! Weil, einem gesunden Geist kann so viel Schwachsinn nicht entspringen. Wo saugen Sie denn bitte die Luft an, sie Versteckspieler hinter “Das ist nicht unser Krieg!”

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  • Das ist nicht unser Krieg! sagt:

    Der Grund warum Cherson verlassen wird ist nicht primär die Offensive, sondern weil die Ukrainer versuchen den Staudamm in Kachowka zu zerstören, in dessen Folge eine Flutwelle die Stadt erfassen und auch deas Zentrum erreichen würde. Der russischen Seite sind die Menschen eben nicht egal.

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    1. andi sagt:

      Und danach kommt Moses, teilt das Meer und trennt somit die beiden Kriegsparteien. Ahh verdammt ich glaube in Geschichten erzählen bist du besser.

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  • Deuteronomium sagt:

    . . . der Ukraine laufen die Soldaten davon.
    Aufgabe in spät. 4-6 Wochen evtl. früher.
    Selenskyj verlässt die Ukraine.
    Das ist die Prognose.

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    1. KARL sagt:

      Die verlogene Prognose eines bezahlten Putinpropagandisten. Überall ist der Russe auf dem Heimweg.

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      1. die Zukunft aperts raus sagt:

        Comical Seli
        er war gut und ist auch heute noch ein guter Komiker,
        besseren Titel kann er seiner Komikshow nicht geben als “Diener seines Volkes”.

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      2. M&M sagt:

        Schon seltsam, dass ausgerechnet die, die wie ein Stechschrittsoldat den verordneten Meinungen des Wahrheitsministeriums folgen, von anderen immer sagen, sie seien “Propagandisten”. Fang an, selber zu denken.

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        1. KARL sagt:

          Man oh man , was nimmst du für Medikamente ? ? ?

  • Cn. Pompeius Maximus sagt:

    Laut russischen Medien läuft die ukrainische Offensive dort längst, wurde aber bisher mit hohen Verlusten für die Ukraine zurückgeschlagen ( von den eigenen Verlusten erzählen sie natürlich nichts ^^). Ich habe so den Verdacht, dass die NATO-Sockenpuppen so lange mit ihrem Schädel gegen diesen Frontabschnitt anrennen sollen, bis sie völlig ausgelaugt sind. Die Russen können hingegen auf wesentlich mehr Ressourcen zurückgreifen, vor allem nach der Teilmobilmachung

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  • Creator sagt:

    Die Angriffe mit den Shahed-Dröhnen waren pure Verzweiflung. Mittlerweile hat auch Belgorod keinen Strom. Kherson wird trotz aller Versuche von Saldo, die Leute für blöd zu verkaufen und Entschädigungen in Russland zu versprechen, brav am Silbertablett übergeben werden. 3 Monate würden die Russen ausgehungert, Surowitkin hat das ja zugegeben. Putin ruft das Kriegrecht aus – irgendwo zwischen Satireprojekt und Wahnsinn. Ich annektiere jetzt auch die Milchstraße…

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    1. Kaktus sagt:

      Es wird wenig lustig und die Unterstützer des Ukrainischen Regimes werden sich noch wundern, denn Russland hat sich erfolgreich gegen die US Assimilation der Ukraine entgegen gestellt. Wir werden eine geteilte Ukraine erleben, aber auch einen von den USA gewünschten totalen Korridor zwischen Teilen Europas und Russlands. Wie Österreich das vernünftig (ausserhalb des EU Diktates) regelt weiß ich nicht. Das Gebot der Stunde wäre sich auf die Neutralität zu besinnen.

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  • A. Brettschneider sagt:

    Der Fluss Dnipro wird die Ostgrenze der Ukraine werden. Das dürfte schon ausgemachte Sache sein. Bis ins nächste Jahr wird sich dann nicht mehr Größeres abspielen eher noch in Taiwan.

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