Bei der Snooker-WM hat es eine Überraschung gegeben. Luca Brecel hat sich den Titel gesichert und krönte sich damit zum Weltmeister. Der Belgier bezwang am späten Montagabend am Finaltisch des Crucible Theatres von Sheffield Mark Selby und sicherte sich als erster Kontinaltaleuropäer den WM-Titel. Brecel gewann mit 18:15 Frames. In der Session am Nachmittag konnte der Belgier seine Führung bereits von 9:8 auf 15:10 ausbauen.

Am Abend fiel schließlich die Entscheidung. Brecel spielte dabei reihenweise Aufnahmen von mehr als 100 Punkten. Dennoch ließ er Selby bis zum 16:15 zurück in dieses Spiel. Doch dann bekam er seinen Nerven in den Griff. Schon im Viertel-und Halbfinale feierte der Belgier Brecel beeindruckende Comebacks. Zunächst setzte er sich gegen die britische Ikone Ronnie O’Sullivan nach einem 6:10 Rückstand nach Frames noch mit 13:10. Eine Runde später musste Brecel gegen den chinesischen WM-Debütanten Si Jiahui sogar einen 5:14 Rückstand aufholen. Doch auch hier behielt der Belgier am Ende mit 17:15 die Oberhand.

FIFA und Party bis in die frühen Morgenstunden

Doch die Vorbereitung auf das Duell war alles andere als professionell. Belgischen Medienberichten zufolge habe Brecel vor dem Turnier bis in die frühen Morgenstunden gefeiert und kam erst um sechs oder sieben Uhr in der Früh ins Bett. Zudem habe laut eigenen Angaben “FIFA gespielt, getrunken und nicht trainiert.” Neben der Trophäe erhält der neue Champion ein Preisgeld von 500.000 Pfund, das sind umgerechnet rund 570.000 Euro. Brecel ist seit dem Australier Neil Robertson (2010) der erste Weltmeister, der nicht von der britischen Insel kommt.

Ronnie O’Sullivan bleibt trotz seines überraschenden Viertelfinal-Ausscheidens bei der Snooker-WM in Sheffield die Nummer eins der Welt. Der 47-Jährige wahrt nach dem wichtigsten Turnier des Jahres einen knappen Vorsprung vor dem neuen Weltmeister Luca Brecel. Der Belgier übernimmt nach dem 18:15-Sieg über den Engländer Mark Selby Rang zwei und verbessert sich damit um acht Positionen.