Die Sensation ist perfekt! Laurence St. Germain ist Slalom-Weltmeisterin. Die Kanadierin setzte sich am Samstag vor Mikaela Shiffrin (+0,57) und Lena Dürr (+0,69) durch. Beste Österreicherin wurde Katharina Huber auf Platz elf (+1,32). Franziska Gritsch fuhr auf den 13. Platz (+1,34). Für Katharina Truppe reichte es nur zum 18. Platz (+1,77). Enttäuschend verlief der Slalom auch für Katharina Liensberger (+1,90). Die Vorarlbergerin erreichte am Ende nur den 20. Platz.

“Es ist verrückt. Ich habe das nicht erwartet. Überwältigend!”, sagte St-Germain perplex über die Stadion-Lautsprecheranlage. Auf dem dritten Platz nach dem ersten Durchgang gelegen, stach die Franko-Kanadierin mit der sechstbesten Laufzeit die vor ihr postierten Holdener und Shiffrin noch aus. Die US-Amerikanerin ließ im zweiten Lauf vollkommen aus und lag am Ende 0,57 Sek. hinter der neuen Weltmeisterin. Danach sprach sie von Müdigkeit. Holdener fiel mit einer starken Zwischenzeit als virtuell Führende aus. Für Shiffrin endeten turbulente zwei Wochen mit ihrer sechsten Slalom-Medaille. Ihre insgesamt 14 WM-Medaillen werden nur von der Deutschen Christl Cranz übertroffen, die in den 1930er-Jahren, als die Weltmeisterschaften jedes Jahr stattfanden, 15 Medaillen gewann. “Ich war wirklich zufrieden mit meinem ersten Lauf und auch mit vielen Abschnitten im zweiten, aber mit etwas Rausnehmen hier und da reicht es nicht für Gold.

Dritte Medaille in einem Frauen-WM-Slalom für Kanada

Nach Gold durch Anne Heggtveit 1960 und Nancy Greene, die 1968 Silber geholt hatte, war es erst die dritte Medaille in einem Frauen-WM-Slalom für Kanada. Für das kanadische Team war es bei den Titelkämpfen die vierte Medaille und die zweite in Gold, nachdem James Crawford im Super-G gewonnen hatte. “Es hört sich noch ein bisschen fremd an – Weltmeisterin. Ich habe im zweiten Lauf Fehler gemacht, habe Schläge erwischt und gedacht, ich muss mehr attackieren”, sagte St-Germain. “Das ist eine Geschichte, die meistens nur bei solchen Großevents passiert”, meinte die selbst überglückliche Dürr (+0,69) nach ihrer ersten WM-Medaille.

Für die Österreicherinnen war es das schlechteste Abschneiden in einem Frauen-Slalom bei der WM seit 2009 in Val d’Isere. Damals war keine einzige ÖSV-Athletin in die Wertung gekommen. Österreich hat damit nur noch eine Chance auf eine Goldmedaille bei den 47. Alpin-Weltmeisterschaften. Am Sonntag (10.00 und 13.30 Uhr) findet der Slalom der Männer in Courchevel statt, der ÖSV schickt das Quartett Manuel Feller, Marco Schwarz, Fabio Gstrein und Adrian Pertl ins Rennen.