“Weltmeister. Ich bin überglücklich, Wahnsinn”, jubelte Auböck Minuten nach dem Anschlag. “Das Rennen hat sich perfekt angefühlt. Ich schwebe noch immer in diesem Rennmodus, dass ich gar nicht weiß, was los ist. Ich bin überglücklich. Ich habe auf die Anzeigetafel geschaut … bitte, bitte, bitte. Ich habe gewusst, dass es ein gutes Rennen war. Und dann siehst du diese Eins bei der WM. Das ist mehr, als ich mir jemals im Schwimmen zu träumen erhofft hätte. Ich bin überglücklich über dieses Ergebnis.”

Er sei am Ziel seiner Träume angekommen, dort, wo er immer hinwollte. “Nicht viele Leute auf der Welt hätten mir das jemals zugetraut. Ich habe immer geglaubt, dass ich das schaffen kann und jetzt bin ich ganz oben.” Dass er damit erst der Zweite auf WM-Ebene nach Rogan ist, sei ihm bewusst. “Das ist eine Ausnahme bei uns. Bei uns regnet es nicht Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften. Deswegen für Österreich, für mich, für meine Trainer, für meine Familie. Es ist das Größte.”

Es sei eine verrückte Saison gewesen mit seiner ersten EM-Medaille (Langbahn-Silber im Mai in Budapest, Anm.), einem “sehr traurigen vierten Platz bei den Olympischen Spielen, der sehr viel gekostet hat. Jetzt mit einem absolut verrückten Jahresabschluss. Alles was ich da hineingesteckt habe, die Höhen und Tiefen. Ich genieße es einfach jetzt total”. In Tokio war Auböck Ende Juli in drei Olympia-Finali gekommen. Bronze über 400 Meter Kraul hatte er da nur um 0,13 Sekunden verpasst.

Auböck am Anfang etwas zurückhaltend

Bronze im Endlauf ging in 3:36,83 Minuten  an den Schweizer Antonio Djakovic. Von den Top-Athleten haben diesmal nur die Australier gefehlt, der Olympia-Zweite Jack Alan McLoughlin und Elijah Winnington. Auböck hielt sich wie meist am Anfang etwas zurück, doch schon beim Distanz-Viertel war der OSV-Athlet Dritter. Bis 350 Meter baute der in England trainierende Auböck seinen Vorsprung auf 0,64 Sekunden aus, doch Rapsys näherte sich noch. Mit einem starken Finish hielt ihn Auböck auf Distanz.

Neben dem Kraulspezialisten waren auch andere Österreicher im Finalsession-Einsatz. Bernhard Reitshammer wurde im Semifinale über 100 Meter Brust 13., den Aufstieg ins Finale verpasste der Tiroler um 0,34 Sekunden In 57,68 Sekunden war der EM-Dritte auf der Kurzbahn über 100 Meter Lagen um 0,08 Sekunden schneller als im Vorlauf, allerdings blieb er 0,88 Sekunden über seinem OSV-Rekord. Der Niederösterreicher Christopher Rothbauer hatte das Semifinale als Vorlauf-17. nur um 0,01 Sekunden verfehlt.

Caroline Pilhatsch hatte im Vorlauf über 100 m Rücken ihre fünf Wochen alte OSV-Bestleistung um 0,25 Sekunden auf 58,43 Sekunden gedrückt, im Semifinale kam sie allerdings nur auf 59,46 Sekunden Damit kam sie vom 16. Platz nicht weg. Lena Kreundl (15. über 200 Meter Kraul), Cornelia Pammer (22. über 50 Meter Brust), Nina Gangl und Lena Opatril wurden über 4 x 100 m Kraul in 3:39,18 Minuten Final-Achte. Kreundl verbesserte als Startschwimmerin den OSV-Rekord aus 2013 in 53,39 um 0,16 Sekunden. Gleich im ersten Frauen-Finale der Titelkämpfe sorgte Siobhan Bernadette Haughey aus Hongkong im Endlauf über 200 Kraul in 1:50,31 Min. für einen Weltrekord, der bisherige der Schwedin Sarah Sjöström aus dem August 2017 war bei 1:50,43 Minuten gestanden.