Liu Jia kehrt zurück! Die Tischtennis-Europameisterin von 2005 und langjährige ÖTTV-Topspielerin feiert für den Pariser Verein Saint-Denis ihre Rückkehr im Club-Turniergeschehen. Das gab die Oberösterreicherin am Dienstag bekannt. Mit 41 Jahren wagt die Europameisterin von 2005 zudem noch di Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele in Paris, also in der Heimatstadt ihres neuen Vereins.

Damit sie Spielpraxis für die erhoffte Olympia-Teilnahme bekommt, wählte sie den Weg in den Pariser Vorort Saint-Denis. “Die französische Liga ist die stärkste Liga von Europa und Saint-Denis ist der Top-Club. Sie waren schon einmal Meister und wollen es wieder werden”, erklärte Liu und gab an, ihre jüngste Verletzung gut auskuriert zu haben. Das Training werde sie weiterhin in Österreich abhalten und nur zu den bis zu zehn Meisterschaftseinsätzen nach Frankreich reisen, ergänzte die Mutter einer elfjährigen Tochter bei einem Medientermin ihres Sponsors Backaldrin in Asten.

Liu Jia feiert mit 41 Jahren ihr ComebackAnne-Christine POUJOULAT / AFP

Die Heimstätte ihres neuen Clubs ist die Aufwärmhalle für die Pariser Sommerspiele. “Es ist der perfekte Ort, um sich für Olympia vorzubereiten”, betonte Liu. Zuvor muss sie sich mit dem österreichischen Team aber noch qualifizieren. Lia Jiu hat mit sechs Antritten für Österreich jedoch Olympia-Erfahrung. Geschlechterübergreifend liegt sie hinter Segler Hubert Raudaschl (10) auf Rang zwei. 2000 in Sydney debütierte sie bei Olympia, zu einer Medaille im Zeichen der Fünf Ringe oder bei Weltmeisterschaften reichte es aber nie. Ihr Olympia-Topergebnisse im Einzel waren neunte Ränge 2016 und 2021, mit dem österreichischen Team wurde sie vor sieben Jahren in Brasilien Fünfte.

Liu kam mit 15 Jahren nach Österreich

Liu kam 1997 mit 15 Jahren nach Österreich, nachdem sie es in der Heimat ihrer Eltern nicht ganz an die Spitze schaffte. Am 21. Jänner 1998 wurde “Susi” – der Spitzname ergab sich eher zufällig über eine Apfelsaft-Marke mit diesem Namen – eingebürgert. 1998 folgte mit Jugend-EM-Gold ein erster internationaler Titel, im Jahr darauf verteidigte sie diesen mit Erfolg. 2005 war schließlich ihr Jahr. Zunächst gewann sie das Europa-Top-12 und in Aarhus den EM-Titel. Rund um die EM vor 18 Jahren in Dänemark lernte sie ihren späteren Ehemann David Arvidson kennen, Tochter Anna kam am 17. Juli 2011 zur Welt.

Vorher und noch lange danach verzeichnete sie weitere Erfolge. 2008 und 2010 holte sie EM-Silber, 2012 wurde es Bronze, wie im Mixed mit Werner Schlager 2002 und 2005. Vor neun Jahren wurde sie erneut Top-12-Siegerin. In diesem Jahr klappte es auch mit Team-EM-Silber. Auch Champions-League-Titel mit Froschberg fehlten nicht, auf WM-Ebene schaffte sie es 2001 auf Rang fünf. Von ihrem Langzeit-Club Froschberg verabschiedete sie sich im April des Vorjahres und kündigte an, fortan als Trainerin tätig zu sein. Für das Nationalteam war sie seither aber weiterhin im Einsatz, nun erfolgt im August in Frankreich die Rückkehr auf Club-Ebene, die auf ein Jahr ausgelegt ist.