„Alles war käuflich. Die Agenturen gaben die Schlüssel zu den Zimmern der Models, die nicht so viel Geld brachten, an reiche Männer. Und wenn sich ein Mädchen beschwerte, hieß es: Wir können auch auf dich verzichten“  oder “Wirklich schön ist die Modewelt nur, wenn es auch die Sünde gibt” – mit diesen und weiteren Aussagen im aktuellen „Spiegel“ über das Sex-Geschäft in der Modebranche der 80er- und 90er-Jahre hat Wolfgang Joop (76) einen Riesenskandal ausgelöst. Und bekommt jetzt die Rechnung dafür präsentiert. Im Internet wird der Top-Designer wüst beschimpft. Ein User auf Twitter schreibt: „Joop kennt den Unterschied zwischen Sünde und Verbrechen nicht.“ Eine Userin kritisiert: „Verherrlichung von Gewalt und Demütigung von Frauen.“

Via „Bild“ versucht Joop seine Skandal-Sätze zu erklären: „Die Models wollten Geld verdienen und dazugehören. Da war es doch besser, Kontakt mit reichen Männern zu haben, als an der Supermarktkasse sitzen zu müssen.“ Und: „Die Dinge, die ich da anspreche, sind nun mal passiert. Ich befürworte diese Vorfälle nicht!“

In der Nacht zum Montag nahm Joop dann noch einmal auf Facebook und Instagram ausführlich Stellung zu seinem Interview im „Spiegel“ – und entschuldigt sich. „In meinem Kommentar zu vergangenen Zeiten der Modewelt wies ich auf die Korruption und Frivolität der Siebziger- und Achtzigerjahre der Branche hin, deren Bestandteil bedauerlicherweise auch der respektlose und missbräuchliche Umgang mit Models war.“ Und: „Meine Aussage bezüglich der Sünde in der Modewelt war im Kontext deplatziert.“