Der Schachsport sieht sich mit Sexismus-Vorwürfen konfrontiert. Nun sind Frauen in die Offensive gegangen und haben in einem offenen Brief permanenten Sexismus angeprangert. So packte die deutsche Nationalspielerin Annmarie Mütsch aus. Demnach sei jede Frau im Schachsport mit Sexismus konfrontiert. 14 französische Schachspielerinnen haben in einem offenen Brief das sexistische Verhalten von männlichen Kollegen scharf verurteilt. Der Brief wurde von mittlerweile mehr als 100 Frauen unterschrieben.

“Ich kenne fast keine Frau im Schach, die keine Erfahrungen mit Sexismus gemacht hat”, meinte die deutsche Nationalspielerin Annmarie Mütsch in einem Interview mit dem “Spiegel”. Sie prangerte ebenfalls den Sexismus im Schachsport an.

Weltverband reagierte

Der Weltverband Fide reagierte auf die Sexismus-Vorwürfe und lobte die Initiatorinnen “für ihren Mut und ihre Solidarität”. “Bei der Fide sind wir zutiefst bewegt über den von über 100 Schachspielerinnen unterzeichneten Brief, in dem sie sexistische und sexuelle Gewalt im Schach anprangern. Die Fide lehnt entschieden jegliches Verhalten und Handeln ab, das auf Sexismus basiert, einschließlich jeglicher Form von Missbrauch. Selbst wenn nur eine Frau Missbrauch erlebt, ist es eine zu viel,” meinte der Weltverband in einer Stellungnahme.

Der Schach-Weltverband will die Arbeit an einer Schutzrichtlinie für Frauen im Schach fortsetzen. Fide möchte den Frauen die “Werkzeuge und Unterstützung bieten, damit sie sich sicher und selbstbewusst fühlen. In der Zwischenzeit fordern wir alle Spielerinnen, die Fehlverhalten erfahren haben, dringend auf, eine Beschwerde bei der Ethik- und Disziplinarkommission der FIDE einzureichen,” betonte die Fide weiter.

Darüber hinaus kämpft man auch weiterhin für Verbesserungen in der Schachwelt. “Auch wir glauben an die Macht der Schachfamilie. Gemeinsam können wir die Kultur verbessern und unsere Schachgemeinschaft zu einem sicheren, respektvollen und freundlichen Ort für alle machen”, schrieb der Weltverband.