Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete man einen Anstieg von 48 Prozent bei Gonorrhöe-Fällen, 34 Prozent bei Syphilis und 16 Prozent bei Chlamydien-Erkrankungen. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg von Fällen von Lymphogranuloma venereum (LGV) und kongenitaler Syphilis.

Die Direktorin des ECDC, Andrea Ammon äußerte sich besorgt: Aufklärung, Tests und Prävention müssten jetzt höchste Priorität haben. Jeder sei jetzt aufgefordert, proaktive Schutzmaßnahmen zu ergreifen, insbesondere bei neuen oder mehreren Sexualpartnern. Unbehandelte STIs können schwerwiegende Komplikationen verursachen, darunter Unfruchtbarkeit und neurologische Probleme.

Im Jahr 2022 wurden 2059 Fälle von LGV und 70.881 Fälle von Gonorrhöe gemeldet und 216.508 Chlamydien- und 35.391 Syphilisinfektionen registriert. Die Syphilisraten bei Männern waren achtmal höher als bei Frauen, insbesondere bei Männern im Alter von 25 bis 34 Jahren, die Sex mit Männern haben.