90 Personen haben sich bisher an die Vertrauensstelle vera* gewandt. Sie wurde im Vorjahr als Anlaufstelle für Betroffene von Belästigung und Gewalt im Kunst- und Kulturbetrieb geschaffen. Drei Viertel der gemeldeten Fälle ereigneten sich im beruflichen Kontext, wobei 75 Prozent der Betroffenen weiblich sind, teilte der Verein in einer Aussendung mit.

“Der Rückblick auf das erste Jahr vera* bestätigt den Bedarf an einer auf den Kunst- und Kulturbereich spezialisierten Vertrauensstelle”, so die Geschäftsführung.

Am häufigsten wurden Missstände im Theaterbereich (24 Prozent) an vera* herangetragen. Dahinter folgten der Musikbereich (19 Prozent) und der Filmbereich (12 Prozent). In vielen Fällen lag eine Kombination aus unterschiedlichen Gewaltarten vor. Strukturelle Gewalt wiesen 39 Prozent der Fälle auf. Auch sexualisierte (36 Prozent) und psychische Gewalt (32 Prozent) waren häufig vertreten. “Der Rückblick auf das erste Jahr vera* bestätigt den Bedarf an einer auf den Kunst- und Kulturbereich spezialisierten Vertrauensstelle”, meinte Geschäftsführerin Clara Gallistl.

Grundstein durch Nationalratsbeschluss im Jahr 2021

Den Grundstein für die Vertrauensstelle legte ein Nationalratsbeschluss aus dem Jahr 2021. Unter dem Dach von vera* ist nicht nur die “Vertrauensstelle gegen Machtmissbrauch, Belästigung und Gewalt in Kunst und Kultur” aktiv, sondern auch der Verein “100% Sport”, der sich für “Safe Sport” und Genderkompetenz einsetzt. Die Subventionshöhe für das Startjahr betrug in Summe 350.000 Euro.