Großeinsatz der Polizei-Sondereinsatzkräfte auf dem Airport in Hamburg: Angeblich musste der Täter (35) mit seinem Wagen nur einen einzigen Schranken durchbrechen, damit er mit seinem Audi bis auf das Vorfeld des Flughafens rasen konnte – dort stoppte er direkt untere einer vollbesetzten Passagiermaschine und drohte mit Sprengungen. Auch zwei Schüsse sollen gefallen sein. Beim Täter im Wagen: die Tochter (4).

Verhandlungs-Spezialisten der Polizei stehen nun bereits schon seit Stunden in Kontakt mit dem Geiselnehmer. Verhandelt wird auf Türkisch. Der Mann ist den Ermittlern “zugewandt”, meinte eine Polizeisprecherin. Und sie sagte: “Er will mit uns sprechen und das bewerten wir erst einmal als sehr positiv.” Berichten zufolge fordert der Mann einen Flug in die Türkei, um mit seiner Tochter auszureisen. Starke Kräfte der Landes- und der Bundespolizei sind vor Ort, darunter ein Spezialeinsatzkommando, Polizeipsychologen und die Beweis- und Festnahmeeinheit der Bundespolizei.

Die aktuelle Situation auf dem Vorfeld des Airports Hamburg.

Auch Molotow-Cocktails geworfen

Der Pkw des Geiselnehmers steht im Bereich des Geschäftsflieger-Terminals direkt unter einer Linienmaschine von Turkish Airlines. Das Flugzeug ist mittlerweile geräumt. Nach Informationen von ntv.de legte der Mann auch mehrere Feuer und führte Molotow-Cocktails mit sich. Er habe zwei brennende Flaschen aus dem Auto geworfen, sagte Thomas Gerbert, Sprecher der Bundespolizei. Es sei kein Schaden entstanden, die Flughafenfeuerwehr habe das Feuer löschen können.

Hintergrund der Geiselnahme dürfte ein Sorgerechtsstreit sein. Nach den bisherigen Erkenntnissen hielt sich das Kind, das der Mann bei sich hat, zuvor bei der Mutter in Stade auf. Man gehe davon aus, dass der Mann das Kind unter Gewalteinwirkung ins Auto gesetzt habe, bevor er nach Hamburg und dort auf das Rollfeld des Flughafens fuhr, berichtet ntv.

Die Polizei bitte aktuell alle Passagiere, die für die Morgenstunden Flüge ab Hamburg gebucht haben, nicht zum Airport zu kommen.

Die Polizei rückte mit Sondereinsatzkommandos an.