Obwohl aufgrund der Corona-Pandemie die Grenzen zwischen Österreich und Deutschland verstärkt kontrolliert werden, ist die Zahl der unerlaubten Einreisen kaum zurückgegangen, im Gegenteil: An der Grenze zu Bayern ist sie sogar gestiegen, wie der eXXpress berichtete. Der Grund dafür ist, dass illegale Einreisen jetzt verstärkt über Schleusungen erfolgen. In dem Zusammenhang klickten im Vorjahr mehrfach die Handschellen an der Grenze.

Kleintransporter im Visier der Beamten

Während in der Vergangenheit illegale Grenzübertritte von Österreich nach Deutschland oftmals via Zug oder Bus erfolgt sind, sind die Zahlen in diesem Bereich zuletzt stark gesunken, wie aus Aufzeichnungen der Bundespolizei hervorgeht. Das dürfte vor allem daran liegen, dass im Zusammenhang mit den coronabedingten Grenzkontrollen die Bundespolizei dort verstärkt präsent ist. Wurden im Jahr 2019 noch 37,5 Prozent aller verbotener Einreisen mit (Reise-) Bussen vorgenommen, waren es im Vorjahr nur noch 27,3 Prozent – ein Rückgang um fast 10 Prozent, was aber auch darauf zurückzuführen ist, dass weniger Busse zwischen Österreich und Deutschland verkehren. Eine vergleichbare Entwicklung haben die Behörden auch bei den Zügen registriert: Dort lag der Wert 2019 noch bei 28,1 Prozent und ging im Vorjahr auf 27,8 Prozent zurück. Zeitgleich verzeichnete die Bundespolizei aber ein deutliches Plus bei anderen Transportmitteln.

Die Bundespolizei verzeichnet einen Anstieg in der Schleuserkriminalität.APA/dpa/Angelika Warmuth

Auffällig ist, dass seit Ausbruch der Corona-Pandemie die unerlaubten Einreisen deutlich häufiger mit LKW (2020: 2,5 Prozent im Vergleich zu 2019: 1,9 Prozent) beziehungsweise mit Kleintransportern erfolgten. Gerade in diesem Bereich hat sich der Wert binnen eines Jahres mehr als verdoppelt: Lagen die illegalen Grenzübertritte via Kleintransporter in den Jahren 2019 und 2018 noch bei 4,2 beziehungsweise 5,2 Prozent, waren es im Corona-Jahr 2020 bereits 9,8 Prozent. “Diese Transportmittel werden vor allem in Zusammenhang mit Schleusungen genutzt”, heißt es dazu von Seiten der Bundespolizei auf eXXpress-Anfrage.

Rund 820 Schleuser aus dem Verkehr gezogen

im Bereich der österreichisch-bayerischen Grenze ergriff die Bundespolizei im Vorjahr auch rund  820 Schleuser. Das ist ein deutliches Plus zu den Jahren 2019 (rund 540) und 2018 (rund 606). Analog dazu ist auch die Zahl der geschleusten Person deutlich gestiegen. Sie lag im Vorjahr  bei 2610, im Jahr 2019 hingegen nur bei circa 1630 Geschleusten.

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