Die WSG Tirol durfte erst nach einem Eigentor von Steinwender jubeln. Nach einer leicht abgefälschten Hereingabe von Kofi Schulz beförderte er den Ball per Kopf ins eigene Netz. Rene Swete konnte einen Sabitzer-Kopfball bändigen (45.+1). Nach dem Seitenwechsel konnte der Hartberg-Schlussmann jedoch erneut bezwungen werden. Vrioni legte nach gutem Pass von Julian Ertlthaler uneigennützig für Sabitzer auf, der sein achtes Saisontor erzielte. Hartberg klopfte durch einen Lattenschuss von Okan Aydin nach einem Schiedsrichterball an (62.), eine Minute später schlug Gollner nach einer Freistoßflanke von Dario Tadic zu. Der Abwehrspieler köpfelte den Ball aus kürzester Distanz mit der Unterkante der Latte ins Tor (63.).

Auf der anderen Seite konnte sich Vrioni als Nummer zwei der Liga zum 16. Mal in dieser Saison in die Torschützenliste eintragen. Die Juventus-Leihgabe verwertete ein Blume-Zuspiel abgefälscht von der Strafraumgrenze und lieferte danach noch ein zweites Assist: Diesmal profitierte Ranacher, der sein erstes Bundesliga-Tor erzielte. Für Hartberg wirbelte der eingewechselte Paintsil, verwertete im Finish aber nur eine seiner zwei Großchancen. Auch Tadic ließ noch eine gute Gelegenheit auf den Anschlusstreffer aus (90.).

Mit 2740 Zuschauern am Innsbrucker Tivoli konnte die WSG Tirol – auch dank vieler Freikarten – einen Saisonrekord verzeichnen. Allerdings dürfte es am Montag in einer Woche übertroffen werden. Dann treffen die Wattener im Play-off-Halbfinale daheim auf den Qualigruppen-Zweiten um die Chance auf die Qualifikation zur Europa-Conference-League. Davor könnte die WSG am Freitag aber noch das Zünglein an der Waage im Abstiegskampf spielen, treten sie doch in der letzten Runde in Altach an. Hartberg empfängt im direkten Duell Ried.

Altach darf weiterhin hoffen

Der SCR Altach konnte die Chance auf den Klassenerhalt wahren. Die Vorarlberger konnten am heutigen Samstag bei der Admira mit 3:0 gewinnen. Dabei hatte lange Zeit alles auf einen vorzeitigen Abstieg von Altach hingedeutet. Christoph Monscheins Schuss in der neunten Minute wurde von Admira-Goalie Andreas Leitner entschärft, ansonsten hatten die Gäste in der ersten Hälfte keine halbwegs zwingende Chance mehr zu bieten.

Die Admira fand kurz vor der Pause die beste Gelegenheit vor. Nach einem Volley von Jan Vodhanel landete der Ball vor den Füßen von Angelo Gattermayer, der aber vom Fünfer genau auf Altach-Schlussmann Tino Casali schoss (17.). In der Folge entwickelte sich ein Mittelfeldgeplänkel ohne Highlights, woran sich auch in der zweiten Hälfte zunächst nichts Wesentliches änderte.

Die Südstädter zeigten nach Wiederanpfiff vorerst mehr Zug zum Tor. Ein von Casali über die Latte gewehrter Gattermayer-Versuch blieb aber die einzige Ausbeute aus dieser Phase (65.). Dafür schlugen die Altacher aus heiterem Himmel zu. Nosa Edokpolor brachte eine Flanke zur Mitte und Nuhiu konnte ungehindert einköpfeln (70.). Dieser Treffer hob das Selbstvertrauen der Altacher, Nuhiu verpasste mit einem Stangenschuss in der 75. Minute den Doppelpack.

Die Verunsicherung der Südstädter wurde immer größer. Vergeblich kämpfte man um den Ausgleich. Im Finish zeigte die Herzog-Elf Zerfallserscheinungen. Reiter sorgte aus einem Konter in der 90. Minute für das zweite Altach-Tor, mit Haudum traf ein weiterer “Joker” in der 95. Minute zum Endstand. Damit kassierten die Niederösterreicher gegen Altach nach sechs Partien wieder eine Niederlage. Altach wiederum holte den sechsten Saisonsieg, den Fünften davon auswärts. Die Admira tritt zum Abschluss beim LASK an, außerdem kommt es zum Duell zwischen Hartberg und Ried.

1:1 im Oberösterreich-Derby

Auch im zweiten Spiel unter Didi Kühbauer konnte der LASK keinen Sieg einfahren. Gegen Ried kamen die Linzer zu einem 1:1 Unentschieden. Die Hausherren übernahmen das Kommando. Schon bald hatten die Rieder die beste Chance der ersten Halbzeit. Mit weitem Pass wurde die Linzer Defensive ausgehebelt, Alexander Schlager parierte im Stil eines Handballtormanns gegen den aus der Drehung schießenden Julian Wießmeier (6.). Gut 20 Minuten später hatte Schlager nach zentralem Fersler von Ante Bajic wenig Mühe (28.), erst danach gab der in der Offensive meist fehlerhaft auftretende LASK den ersten Torschuss durch Keito Nakamura klar daneben ab (30.). Ein Missverständnis zwischen Jan Boller und Sako nach weitem Einwurf ebnete den “Wikingern” schließlich den Weg zur verdienten Führung: Der mehrmals als Risikofaktor aufgefallene Sako scherzelte den Ball per Kopf hinweg über Schlager zum Rieder 1:0 ins eigene Tor.

Ried ließ nach Wiederbeginn nicht locker, Dorgeles Nene prüfte Schlager gleich zweimal (47., 48.). Die nächste Chance kam nach schönem Solotanz Nakamura zu, er traf aber nur das Außennetz (55.). Der LASK agierte deutlich angriffiger, hatte nun auch mehr Ballbesitz, fand vorläufig aber keine Lösungen. So musste es dann ein Standard richten. Nach Einwurf und folgender Hereingabe kam der Ball zum zentral postierten Horvath, der aus 18 Metern unhaltbar für Samuel Sahin-Radlinger abzog.

Der LASK war nun am Drücker. Nur zwei Minuten später zielte Nakamura hauchdünn am langen Eck vorbei (68.), kurz darauf vergab Horvath (69.). Husein Balic verpasste einen brandgefährlichen Stanglpass Florian Fleckers ganz knapp (78.), Ried tauchte erst im Finish wieder ganz vorne auf. Schlager zeichnete sich bei einem Solo gegen Ante Bajic aus, der von den Riedern vehement geforderte Elfer war keiner. Auf der anderen Seite hätte der LASK nach einem Handspiel Marcel Ziegls gerne Strafstoß gehabt, auch diesen gewährte Schiedsrichter Sebastian Gishamer nach Videostudium aber nicht.