Die Generaprobe vor dem Start der Europameisterschft ist trotz personeller Probleme gelungen. Am Sonntag setzten sich die ÖFB-Damen gegen Belgien mit 1:0 durch. Das Tor von Maria Plattner in der in der 65. Minute legte den Grundstein für den Erfolg. Damit reist die Auswahl von Teamchefin Irene Fuhrmann am Donnerstag mit zwei Siege im Gepäck zur EM. Dort wartet am 6. Juli der Gastgeber im Eröffnungsspiel im ausverkauften Old Trafford Stadium von Manchester.

Der Auswärtssieg gegen Belgien hat durchaus Gewicht. Die “Red Flames” sind ebenfalls beim EM-Turnier vertreten und sind in der Weltrangliste 19. – um zwei Positionen besser positioniert als die ÖFB-Auswahl. Nach dem Test zeigte sich Fuhrmann zufrieden: “Es war ein sehr guter Test auf hohem Niveau. Ich muss dem Team ein Kompliment aussprechen. Ich finde, dass wir gegen Belgien noch nie in so vielen Spielphasen das Geschehen kontrolliert und auch mit dem Ball dominiert haben.”

Dabei fehlten Kapitänin Viktoria Schnaderbeck, die nach wie vor mit Knieproblemen laboriert und die erkrankte Carina Wenninger. Doch das fiel überhaupt nicht ins Gewicht, zumal  Marina Georgieva und Celina Degen ihre Sache bravourös gemeistert haben. Sie drängten sich förmlich für einen Einsatz am 6. Juli im mit 75.000 Zuschauern ausverkauften Old Trafford Stadium gegen EM-Gastgeber England auf. “Unsere jungen Innenverteidigerinnen, die noch nicht so viele Länderspiele haben, haben es sehr reif runtergespielt”, lobte auch Fuhrmann das Duo.

Außerdem lobte die Teamchefin auch das Zweikampfverhalten im Spiel: “Mich stimmt positiv, dass wir sehr gut drinnen waren im Spiel, viel präsenter in den Zweikämpfen, sehr diszipliniert im Defensivverbund, aber auch im Spiel mit dem Ball.”

Die ÖFB-Damen behielten im letzten Test vor der EM die OberhandAPA/AFP/BELGA/DAVID CATRY

Dabei ließ man im gesamten Spiel nicht viel zu. Eine Unachtsamkeit in der 36. Minute und eine Doppelchance von Tessa Wullaert (50.), bei der sich Manuela Zinsberger auszeichnen musste, waren die einzigen Aktionen, in denen die Belgierinnen einem Treffer nahe kamen. Dennoch gibt es laut Fuhrmann Verbesserungsbedarf, vor allem bei der Chancenverwertung: “Woran wir weiter arbeiten müssen, ist, dass wir aus unseren Chancen mehr Tore machen. Da müssen wir kaltschnäuziger und fokussierter vor dem Tor sein.”  Dann hätte sie sich eine Zitterpartie im Finish erspart. “So haben wir am Ende noch voll dagegenhalten müssen, um den Sieg über die Runden zu bringen.” Die fehlende Effizienz ist ein bekanntes Problem, welches das Team schon seit langer Zeit verfolgt. Da mit der in Topform befindlichen Maria Plattner in der 65. Minute doch noch eine ÖFB-Akteurin traf, war das diesmal zu verschmerzen.

Die ÖFB-Truppe flog noch am Sonntagabend zurück in die Heimat, dort genießen Schnaderbeck und Co. bis Mittwoch freie Tage, ehe es am Donnerstag in Richtung England geht. “Es gibt natürlich Selbstvertrauen, wenn man gegen so eine gute Nation gewinnen kann. Jetzt freuen wir uns, dass es bald losgeht”, meinte Mittelfeldspielerin Sarah Zadrazil. Neben England warten bei der Europameisterschaft neben England auch noch Nordirland (11. Juli) und Norwegen (15. Juli).