Am Mittwoch fand in der Puskás Arena das Europa-League-Finale zwischen FC Sevilla und AS Rom statt. Der Trainer der Römer, Jose Mourinho strebte die Bestmarke an. Bislang hat der Portugiese alle seine bisherigen fünf Endspiele in internationalen Club-Bewerben gewonnen. In dieser Saison belegten die Römer in der Gruppenphase Platz zwei.

Dabei eliminierte man im Play-off den aus der Champions League umgestiegenen FC Red Bull Salzburg. Dem 0:1 in Wals-Siezenheim folgte ein 2:0 in Rom. Über Real Sociedad und Feyenoord Rotterdam kämpften sich die “Giallorossi” ins Halbfinale. Gegen die Werkself mauerte man sich im Halbfinale mit einem 1:0 im Gesamtscore in das Finale.

Sevilla kam über PSV Eindhoven und Fenerbahce Istanbul ins Viertelfinale, wo Manchester United nach einem 3:0 zu Hause überwunden wurde. Im Halbfinale fiel gegen Juventus Turin in der Verlängerung des Retourspiels die Entscheidung.

Dybala bringt AS Rom in Führung

In den ersten Minuten war bei beiden Teams Vorsicht die oberste Prämisse. Torchancen waren daher in den ersten Minuten Mangelware. Entgegen aller Erwartungen versuchte die Mourinho-Elf, Sevilla früh unter Druck zu setzen. Die erste große Möglichkeit in diesem Finale hatten die Italiener. Celik legte in den Rückraum auf Spinazzola. Doch Sevilla-Torhüter Bono bewahrte die Spanier vor einem Rückstand. In der Folge entwickelte sich ein von Taktik geprägtes Spiel.

Den nächsten Aufreger gab es erst in der 32. Minute. Gudelj traf im Strafraum mit dem Fuß den Kopf von Abraham. Der Video-Schiedsrichter musste einschreiten. Der Elfmeterpfiff blieb letztlich aus. Der Sevilla-Verteidiger spielte zunächst den Ball. Wenige Augenblicke später war es soweit. Dybala schob den Ball nach einem idealen Zuspiel von Mancini an Bono vorbei und brachte AS Rom in Führung (35.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hatte die Mannschaft von Jose Mourinho Glück, als Rakitic nur die Stange traf.

Paulo Dybala jubelt über den FührungstrefferAPA/AFP/Attila KISBENEDEK

Sevillas Trainer José Luis Mendilibar brachte mit Suso und Erik Lamela nach der Pause zwei Akteure, die im Halbfinale gegen Juventus Turin für den Umschwung gesorgt hatten. Es sollte Wirkung zeigen. Keine zehn Minuten später durften die vornehmlich über die Seiten agierenden Andalusier gegen zu passive Römer jubeln. Der 37-jährige Kapitän Jesus Navas flankte von rechts, der von einem Gegenspieler bedrängte Mancini lenkte die Hereingabe ins eigene Netz.

Für Dybala war nach 67 Minuten Schluss, keine Minute davor war seine Elf dem zweiten Tor nach einem Freistoß samt chaotischen Szenen im Sevilla-Strafraum nahe gekommen. Eine Viertelstunde vor Schluss wähnten sich dann die Spanier auf der Gewinnerstraße, als Taylor nach einem vermeintlichen Foul von Roger Ibanez an Lucas Ocampos auf den Elferpunkt zeigte. Nach VAR-Studium und dem Gang zum Bildschirm revidierte der Engländer aber seine Entscheidung. Auf der Gegenseite gab es ebenfalls keinen Strafstoß, als Fernando bei einer Flanke an der Hand getroffen wurde (82.). Der eingewechselte Römer Andrea Belotti schoss erneut nach einem Freistoß kurz darauf am Tor vorbei.

Die Partie ging in der Verlängerung, in der die Teams kein Risiko eingehen wollten. Die Kräfte schwanden, einige Spieler wurden von Krämpfen geplagt. Romas Chris Smalling traf in der 131. Minute per Kopf noch die Lattenoberkante, ehe Schluss war. Mourinho musste in einem Europacup-Finale erstmals ins Elferschießen – und verlor.