Im Rahmen der Insolvenz der Immobiliengesellschaft Signa Holding fand heute die erste Versammlung der Gläubiger am Handelsgericht Wien statt. Der Sanierungsverwalter Christof Stapf präsentierte einen Zwischenbericht. Er hat die Kontrolle über die finanziellen Angelegenheiten übernommen und mit der Analyse der Daten begonnen. Bereits erste Vermögenswerte, darunter das Chrysler Building in New York, Medienbeteiligungen und der Firmen-Privatjet, werden zum Verkauf angeboten.

Damit stehen in Österreich etwa 25 Prozent der Anteile am “Kurier” und der “Kronen Zeitung” zum Verkauf. Spekulationen, wer diese übernehmen könnte, laufen bereits seit längerem. Sowohl die Familie Dichand, als auch Raiffeisen und die Funke Mediengruppe werden immer wieder genannt.

Der exakte Liquiditätsbedarf werde demnächst feststehen

Als fix gilt aber auch, dass für die Finanzierung des komplexen Verfahrens “weitere Sicherstellungen notwendig” sind, so Stapf. Der exakte Liquiditätsbedarf werde “diese oder kommende Woche” feststehen, dürfte aber über den bereits getätigten und zugesagten Zuschüssen des Signa-Gründers Benko von “in Summe bisher drei Millionen Euro” liegen. Zur Sicherung des Fortbetriebs sei bisher eine Million Euro bezahlt worden, so der KSV1870.

Bis dato hätten 43 Gläubiger Forderungen in Höhe von 1,13 Milliarden Euro angemeldet – die Anmeldefrist für Forderungen endet am 15. Jänner 2024.

Sanierungsquote von 30 Prozent angeboten

Die Signa Holding bietet seinen Gläubigern eine Sanierungsquote von 30 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren an – das wären etwa 1,5 Milliarden Euro der insgesamt fünf Milliarden Euro, die das Unternehmen als potenzielle Passiva angegeben hat. Am 29. Jänner 2024 findet am Handelsgericht Wien die Prüfungstagsatzung statt. Die für die Gläubiger entscheidende Sanierungsplantagsatzung wurde den Gläubigerschutzverbänden zufolge für 12. Februar 2024 anberaumt.

Die Signa Holding hatte die Insolvenz am 29. November beantragt, im Anschluss daran sind auch einige Signa-Töchter in Österreich und Deutschland – darunter SportScheck und die Informationstechnologie GmbH – bereits in die Zahlungsunfähigkeit geschlittert (eXXpress berichtete ausführlich).