Den früheren Leiner-Standort auf der MaHü scheint nun das selbe Schicksal zu ereilen, wie anderen Prestige-Objekten des einstigen Immobilien-Gurus Rene Benko. Nichts geht mehr. Wie bei Europas derzeit größter Baustelle, dem Elbtower in Hamburg, scheint den Geldgebern auch beim Wiener Kaufhaus-Tempel “Lamarr” das Geld aus – oder die Lust vergangen zu sein. Jedenfalls hat der Augenschein eines ORF-Teams nicht gerade den Eindruck reger Betriebsamkeit erweckt.

Im Gegenteil: “Die Baustelle steht praktisch still”, hieß es in “Wien heute”. Und tatsächlich scheinen die letzten drei Arbeiter auf der Großbaustelle nur noch mit Aufräum- und Absicherungsarbeiten beschäftigt zu sein. Der letzte würde wohl das Licht ausknipsen – wenn es doch schon eines gäbe in dem riesigen Gerippe.

Die Signa hatte bislang stets betont, dass alles nach Plan laufe. Dann muss es sich um einen lockeren Zeitplan handeln. Wie mit diesem der angekündigte Eröffnungstermin 2025 gehalten werden sollte, erscheint allerdings rätselhaft. Aktuelle Stellungnahmen zum Baufortschritt lehnte die Signa zuletzt ab.

"Central Group" aus Thailand könnte das Wiener Prestige-Objekt retten

Vorgesehen war, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Fassade des “Lamarr”, das durch großzügige Gastronomie auf dem Dach und ein nobles Hotel zusätzlich glänzen sollte, errichtet wird. Davon kann keine Rede sein, Luftlöcher dominieren das Bild. Der Baukran dreht sich schon länger nicht mehr über dem Stahlbeton-Gerippe, Baustellen-Fahrzeuge machen einen Bogen um das Objekt, das nach Benko-Fantasien dem weltberühmten Kaufhaus des Westen (KaDeWe) Konkurrenz machen sollte. Ein benachbarter Architekt vom ORF befragt – schloss es kategorisch aus, dass der Zeitplan noch gehalten werden könnte: “Das ist utopisch”, sagte er. Weitere Anrainer bestätigten, dass sich auf der Signa-Baustelle schon länger nichts mehr tue.

Der letzte Rettungsanker scheint die thailändische Investoren-Familie von der “Central Group” zu sein – der eXXpress berichtete. Die Investoren aus Südostasien sind bereits 50-Prozent-Teilhaber an anderen großen Benko-Projekten. Und auch am Wiener “Lamarr” haben sie ihr Interesse bekundet. Sie sind jetzt schon zur Hälfte beteiligt, könnten sich nun auch die weiteren 50 Prozent sichetrn.