Nun ist auch die Familie Benko Privatstiftung pleite. Die Stiftung rund um den Signa-Firmengründer René Benko habe am Gründonnerstag in Eigeninitiative die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens am Landesgericht Innsbruck beantragt, bestätigte Klaus Schaller vom Kreditschutzverband von 1870 in Innsbruck. Das Verfahren sei gleich heute eröffnet worden. Die Verbindlichkeiten beliefen sich vorerst auf 854 Millionen Euro, sagte Andrea Schermann vom Gläubigerschutzverband AKV.

Die Stiftung mit Sitz in Innsbruck wurde laut Kreditschutzverband Creditreform im Jahr 2001 errichtet und dient laut Stiftungszweck der Förderung der begünstigten Personen. Nach Eigenangaben der Schuldnerin seien keine Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aber 25 Gläubiger betroffen. Aus dem Eröffnungsantrag der Privatstiftung ergeben sich Aktiva in der Höhe von 21,54 Mio. Euro sowie Passiva in der Höhe von 854,19 Mio. Euro, wie Creditreform-Insolvenzreferent für Tirol/Vorarlberg Tristan Prem bekanntgab. Darin noch nicht enthalten sind laut AKV nachrangige Forderungen. Eine Sanierungsmöglichkeit sei laut Eigenangaben der Schuldnerin von der Werthaltigkeit der Beteiligung an der Signa Holding sowie der Einbringlichkeit bestehender Aktivforderungen abhängig.

Bereits viele Spekulationen in der Vergangenheit

Die Auswirkungen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Signa-Gruppe hätten nun neben den Firmengründer René Benko, der als Einzelunternehmer ebenfalls insolvent ist, auch die Familie Benko Privatstiftung getroffen, hielt Schaller fest. In der Vergangenheit habe es viele Spekulationen darüber gegeben, inwieweit es Vermögensbewegungen von Herrn René Benko in Richtung der Familie Benko Privatstiftung gegeben haben könnte, fügte der Insolvenzexperte hinzu.

Einblick bislang verwehrt

Bisher sei dem Insolvenzverwalter von Benko als Einzelunternehmer, Rechtsanwalt Andreas Grabenweger, und damit den betroffenen Gläubigern ein Einblick in die Vermögenssituation der Familie Benko Privatstiftung verwehrt geblieben. “Durch die nunmehrige Insolvenzeröffnung über die Familie Benko Privatstiftung erwarten sich die Gläubiger, dass zusätzliche Informationen generiert werden können”, sagte Schaller.