Die iranische Fußball-Legende Ali Daei ist laut eigenen Angaben in seiner Heimat bedroht worden. Der ehemalige Kicker unterstützt die anhaltenden Proteste in seiner Heimat.  “Ich habe in den letzten Tagen und Monaten zahlreiche Drohungen gegen mich und meine Familie erhalten”, meinte Daei auf Instagram. Absender seien “Organisationen, Medien und unbekannte Personen gewesen”, berichtete die Fußball-Ikone.

Weiters schrieb Daei: “Mir wurden Menschlichkeit, Ehre, Patriotismus und Freiheit beigebracht. Was wollt ihr mit solchen Drohungen erreichen?” Der ehemalige iranische Nationalspieler forderte die “bedingungslose Freilassung” aller festgenommenen Demonstranten im Iran.

Seit Mitte September wird das Land von einer landesweiten Protestwelle erschüttert. Auslöser war der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini (22), die von der Sittenpolizei totgeprügelt wurde. Zuvor wurde sie festgenommen, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll.

Daei reiste nicht nach Katar

Trotz Einladung seitens der Organisatoren ist Daei nicht zur Weltmeisterschaft nach Katar gereist. Er wolle “bei meinen Landsleuten” sein und “all jenen mein Mitgefühl ausdrücken, die Angehörige” während der Proteste verloren hätten, erklärte er. Wegen seiner Unterstützung der Proteste wurde im Oktober bereits Daeis Pass für einige Tage beschlagnahmt.

Der frühere Deutschland-Legionär schoss 109 Länderspieltore für den Iran. Daei war auch Teil der iranischen Mannschaft, die bei der Weltmeisterschaft 1998 2-1 gegen die USA gewann. Am Dienstag spielt der Iran in Katar in einer Neuauflage des Spiels von 1998 gegen die USA und kann möglicherweise das erste Mal bei einer WM das Achtelfinale erreichen.

Wirbel um falsche Iran-Flagge

Im Vorfeld des Duells gegen die USA sorgte eine falsche Flagge Irans für Wirbel. Das Spiel ist aus politischer Sicht ohnehin brisant genug. Doch der amerikanische Verband zeigte auf seinem Twitter-Account  die Nationalflagge des Iran ohne das Zeichen der Islamischen Republik. Dabei sind nur die Farben Grün, Weiss und Rot dargestellt. Das Emblem in der Mitte fehlt.

Der Tweet wurde zwar in der Zwischenzeit wieder gelöscht. Empörte Reaktionen aus dem islamischen Raum ließen dennoch nicht lange auf sich warten. US Soccer begründete gegenüber CCN, dass die Grafik nur temporär für 24 Stunden aufscheinen sollte, um Solidarität mit den Frauen im Iran zu zeigen. Iranische Medien forderten nun sogar den Ausschluss der USA aus dem WM-Turnier. Der Iran und die USA treffen am Dienstag um 20.00 Uhr aufeinander.