Speziell im unteren Teil sei er “ziemlich am Limit gefahren, weil ich die Linkskurve im Mittelteil verheerend herumgesurft bin. Die habe ich komplett versäumt”, sagte Kriechmayr nach seinem insgesamt 18. Weltcup-Erfolg. In diesem Winter hatte er im Dezember auch in Gröden den Super-G gewonnen. Wegen eingeschränkter Sicht ganz oben und möglicher Eisbildung auf den Brillen war in Kvtfjell diesmal der Reservestart herangezogen worden, dadurch verkürzte sich die Fahrzeit auf knapp 70 Sekunden.

Sein zweiter Platz in Abfahrt am Vortag habe ihm zusätzliches Selbstvertrauen gegeben, betonte Kriechmayr. “Nach den Klassikern bin ich es immer sehr verkrampft angegangen. Jetzt wollte ich halt jedes Rennen hopp oder dropp fahren, voll andrücken. Zurzeit gelingt mir das sehr gut.” Odermatt liegt in der Wertung 81 Zähler vor dem Oberösterreicher, der damit beim Finale einen Sieg braucht. “Das ist auch jetzt nur eine theoretische Chance. Das lässt er sich nicht nehmen mit seiner Klasse.”

Punkte gab es auch für Raphael Haaser (+0,35) als Neunter (nach Startnummer 50), Christoph Krenn und Stefan Babinsky (beide +0,60) als Ex-aequo-15. und Lukas Feurstein (+0,62), der auf Platz 17 lag. Otmar Striedinger schied aus.

Odermatt hat unterdessen seinen dritten Sieg im Gesamtweltcup so gut wie sicher. Rein rechnerisch könnten den 26-Jährigen noch vier Athleten – Cyprien Sarrazin, Manuel Feller, Kriechmayr und Loic Meillard – überholen. Dazu bräuchte es aber Siege in allen elf ausständigen Rennen, während Odermatt kaum noch punkten dürfte, was äußerst unrealistisch ist.