Im Rahmen des europäischen Luftverteidigungssystems Sky Shield plant Österreich eine gemeinsame Beschaffung und Ausbildung mit Deutschland. Dies teilte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner(ÖVP) am Dienstag vor Journalisten in Wien mit. Konkret sei der Kauf des deutschen Mittelstrecken-Luftabwehrsystems Iris-T geplant, sagte Tanner. In den nächsten Wochen soll dazu ein “Memorandum of Understanding” mit Berlin akkordiert werden.

“Dieses Memorandum of Understanding baut darauf auf, dass Deutschland auf das System Iris-T setzt. Wir wollen da mit Deutschland eine Vereinbarung schließen, schon sehr, sehr bald, wo es um die gemeinsame Beschaffung geht dieses Luftabwehrsystems Iris-T”, sagte Tanner. Angesichts des Ukraine-Kriegs sei es nämlich “unabdingbar notwendig”, die Lücken im europäischen Luftraum zu schließen. Nicht beteiligen will sich Österreich an weiterreichenden Systemen wie Arrow 3, die Deutschland selbst beschaffen möchte. Hier gehe man davon aus, dass Österreich “mitgeschützt” werde. “Das Ziel ist selbstverständlich, dass wir unter dem ganz großen Schutzschirm für Europa mit dabei sind”, so Tanner.

Gemeinsame Beschaffung soll Kosten verringern

Tanner trat gemeinsam mit Luftwaffenchef Gerfried Promberger auf. Dieser hatte kürzlich an einem Treffen der Luftwaffenchefs der Partnerstaaten der European Sky Shield Initiative (ESSI) in Deutschland teilgenommen, bei dem der deutsche Rüstungskonzern Diehl sein System Iris-T präsentiert hatte. Von der gemeinsamen Beschaffung mit Deutschland erwarten sich Tanner und Promberger geringere Kosten für Ankauf und Ausbildung. Diese solle im Rahmen der deutschen Armee erfolgen, die derzeit eine Art europäische Akademie für die ESSI-Partnerstaaten aufbaue.