Was aussieht wie eine partei-interne Intrige, was riecht wie eine miese Intrige und was zeitlich zu einer Intrige passen könnte – das könnte dann auch durchaus eine Intrige sein: Kaum ist Andreas Babler (50) einige Tage als neuer Bundesparteivorsitzender im Amt, soll ihn plötzlich ein Bericht über ein Exekutionsverfahren belasten.

Und zwar soll der neue SPÖ-Chef laut dem Gratis-Medium Heute die Müllgebühren nicht bezahlt haben – in seiner eigenen Gemeinde, in der er auch Bürgermeister ist: 285 Euro wären offen, das Bezirksgericht Baden würde deshalb ein Exekutionsverfahren gegen den Ortschef von Traiskirchen führen.

Sicher keine einfache Situation für Doskozil: Er war bereits Sieger des Sonderparteitags.

SPÖ-Insider befürchtet Fortsetzung des Krieges zwischen den beiden Lagern

Andreas Babler gab dann auch zu, dass ihm passiert ist, was auch viele andere Österreicher kennen: Dass einmal vergessen wird, dass ein Erlagschein eingezahlt und auch die Mahnfrist übersehen worden ist. Die Schuld sei jedoch schon beglichen.

Viel interessanter aber als die Exekutionssache gegen den neuen Chef der SPÖ-Zentrale in der Löwelstraße ist jedoch der gesamte Vorfall des Rausspielens derartiger Fakten, die den Ruf des Politikers beschädigen sollen: So ist schon in den Vorwochen zu beobachten gewesen, dass die bereits erwähnte Gratis-Zeitung in den Monaten des parteiinternen Krieges von Doskozil gegen Rendi-Wagner und Andreas Babler nicht wirklich besonders negativ über den burgenländischen Landeshauptmann berichtet hat. “Das sieht doch alles sehr nach einer Racheaktion aus”, meinte ein langjähriger SPÖ-Funktionär im Gespräch mit dem eXXpress.

Falls dieser Informant richtig liegen würde, hat die Bundes-SPÖ weiter über Wochen, ja sogar Monate heftige Probleme: Die vorhandenen Gräben zwischen den beiden Lagern werden dann nicht zugedeckt, sondern noch tiefer.