Sämtliche EU-Mitgliedsstaaten sind bereits mit einem gesunkenen Vertrauensvorschuss in den Ukraine-Krieg geschlittert. Das belegt die regelmäßig in allen EU-Mitgliedsstaaten durchgeführte Eurobarometer-Erhebung. Sie zeigt, wie viele Menschen ihren Regierungen vertrauen.

Gute Werte in Schweden und Dänemark

Die jüngste Eurobarometer-Befragung fand in den ersten beiden Monaten dieses Jahres statt, als der Ukraine-Krieg gerade erst begann. Die Teuerung war bereits erheblich gestiegen, die Corona-Regeln nach wie vor Dauer-Thema, die Sanktionen gegen Russland aber noch nicht beschlossen. Die Umfrage veranschaulicht: Sämtliche Regierungen haben schon damals gegenüber dem Vorjahr an Vertrauen eingebüßt, manche mehr, manche weniger – aber nicht alle.

Der Anteil der Schweden etwa, die ihrer Regierung vertrauen, ist gegenüber 2021 um elf Prozentpunkte auf 61 Prozent gestiegen. Man bedenke: Schweden ist auch das Land, das auf harte Lockdowns verzichtet hat. Ebenso ist der Prozentsatz in Luxemburg (63 Prozent) und Dänemark (59 Prozent) sehr hoch geblieben.

Österreichs Regierung verliert besonders stark, schneidet aber besser ab als der Durchschnitt

In Österreich sorgten unterdessen die hoch umstrittene Impfpflicht und 2G für Dauerdebatten und Proteste. Vom Frühling 2021 bis zum Anfang 2022 ist der Vertrauenswert von 43 auf 38 deutlich gesunken. Man sieht: Am Vertrauensverlust ist wohl nicht nur der Ukraine-Krieg schuld. Der Einsturz in Österreich ist vergleichsweise deutlich.

Allerdings schnitt die türkis-grüne Koalition immer noch besser ab, als andere Regierungen in Italien, Frankreich, Griechenland und Spanien. Tatsächlich lag Österreichs Regierung mit seinem Vertrauenswert sogar über dem EU-Durchschnitt.