Die designierte Chefin der Staatsholding ÖBAG, die Wirtschaftsanwältin Edith Hlawati, wird pro Jahr bis zu 750.000 Euro verdienen. Das Grundgehalt beträgt 585.000 Euro. Dazu kommt ein Bonus von maximal 25 Prozent. Statt eines Dienstwagens erhält Hlawati 500 Euro Zuschuss für eine private Zusatzversicherung. Das sagte ÖBAG-Aufsichtsratschef Kern am Freitag auf Nachfragen bei einem Gespräch mit Journalisten in Wien. Hlawati könnte die Geschäftsleitung der ÖBAG erweitern.

Die etwaige Erweiterung der Geschäftsleitung hatte die Juristin in dem Konzept, das sie bei ihrem Hearing präsentierte, sagte Kern. Kein anderer Bewerber habe diese Idee im Gegensatz zur Governance-Expertin genannt. Entstehen könnte demnach ein Executive Bord, dem neben der Alleinvorständin zwei der vier ÖBAG-Direktoren – die Senior-Direktoren – angehören könnten. “Es gebe ein Sechsaugenprinzip und die Letztverantwortung bliebe bei Hlawati. Ein Vorstandsprinzip könnte governancemäßig abgebildet werden”, sagte Kern.

Hlawati mit "großem Abstand" einstimmig gewählt

Überhaupt habe Hlawati “ein extrem durchdachtes Konzept abgeliefert”, so der Aufsichtsratschef. Er bekräftigte heute Ausführungen gegenüber der APA vom Donnerstag, wonach die vom ÖBAG-Nominierungsausschuss erstgereihte Person, Hlawati, unabhängig voneinander von den einzelnen Mitgliedern mit großem Abstand erst-gereiht worden sei. Die Wahl sei im Gesamt-Aufsichtsrat heute einstimmig erfolgt.

Kritik, dass dem Aufsichtsrat nur eine Person namentlich präsentiert wurde – die weiteren wurden vom Personalberater Zehnder anonymisiert vorgestellt – wischte Kern vom Tisch. Auf die Frage, warum nicht die drei Erstgereihten heute vorgestellt wurden, sagte Kern: “Weil es keine ersten Drei gab. Es gab eine Nummer 1 – mit Abstand. Die anderen Bewerber wurden nicht gerankt, alle waren gut.” Entgegen anderslautenden Medien-Angaben sei Hlawati auch vom Personalberater erst-gereiht worden. “Alle waren völlig einer Meinung.” (APA/red)