Fotos von CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder sind in Bayern omnipräsent. Ob als Comic-Figur Shrek oder als Marilyn Monroe im Fasching, ob mit seinen 1,94 Metern als Größter im Kindergarten, ob mit Cola-light gefülltem Bierkrug. Söder ist immer und überfall.

Und das kostet richtig Geld – den Steuerzahler versteht sich. Wie eine parlamentarische Anfrage im Münchner Maximilianeum jetzt ergab, verpulverte die weiß-blaue Staatskanzlei im vergangenen Jahr allein 179.000 Euro an Honoraren für freie Fotografen, die lediglich die Aufgabe hatten, den mächtigen Politiker möglichst vorteilhaft ins Bild zu setzen. Obwohl die selbe Staatskanzlei ohnehin einen fest angestellten Fotografen (4500 Euro monatlich) beschäftigt, der im wesentlichen auch nichts anderes macht.

Dabei steigert sich Söder von Jahr zu Jahr. 2018, in seinem ersten als Ministerpräsident, gab  er “nur” 71.963,m67 Euro für Foto-Honrfare aus, ein Jahr später waren es dann schon 101.-910,14 Euro. Nur in den Coronajahren – wo die Auftritte stark zurückgingen – sanken die Honorare naturgemäß.

Vorgänger Seehofer verursachte nur einen Bruchteil der Foto-Kosten

Zum Vergleich: Horst Seehofer, Söders Vorgänger, produzierte in seinem letzten Amtsjahr genau 10.891,47 Euro an Fotokosten. Kein Wunder, dass die Opposition aus dem Häuschen ist: “Selbstdarstellung ist ihm anscheinend wichtiger gewesen als er Bau von bezahlbarer Wohnungen oder der Ausbau der Windkraft”, wetterte SPD-Fraktionschef Florian von Brunn in Richtung Ministerpräsident.

Die Begründung der Staatskanzlei für die Kostenexplosion hat auch nicht zwingend überzeugt. Mit der Ernennung von Melanie Huml (CSU) zur Europaministerin habe es eine Vielzahl neuer Termine insbesondere auf internationaler Ebene auch für Markus Söder gegeben. Tatsächlich aber gab es diese Position auch schon im Kabinett Seehofer in Person von Beate Merk. Deren Ernennung hatte den Steuerzahler damals keinen Cent mehr gekostet.