Eben erst gestartet, muss das Puls 24-Bürgerforum einen Rückschlag hinnehmen. Wie der Sender selbst Donnerstagvormittag bekannt gab, wird FPÖ-Chef Herbert Kickl an dem neuen Format nicht teilnehmen. Die FPÖ begründete die Absage damit, dass man lieber an echten Wirtshaus-Gesprächen teilnehme, als mit gecasteten Akteuren am künstlichen Wirtshaustisch zu sitzen.

Journalisten erheben sich selbst zu Experten

Stunden später saß Herbert Kickl dann aber in einem Studio, nämlich in dem des hauseigenen Senders FPÖ-TV. Dort ließ er einmal mehr kein gutes Haar an den etablierten Medien. Vor allem die Zusammenarbeit der „Systemparteien“ mit Journalisten ist dem blauen Chef ein Dorn im Auge. „Die einen lügen wie gedruckt, die anderen drucken das Gelogene“, so Kickls Fazit, das nicht zuletzt als Kritik am ORF gemeint war.

Es gebe gar kein Bemühen mehr, objektiv zu sein, analysiert Kickl und erklärt: „Journalisten interviewen sich selbst und versuchen auf Basis meist linker Haltung, selbst Politik zu machen“. Dabei liefern sie selbst auch gleich Lösungen, wie man mit unliebsamen Parteien umgehen soll. Als Beispiel liefert Kickl die Berichterstattung in der ZiB2 anlässlich des Besuchs von AfD-Bundessprecherin Alice Weidel. „Dort durfte Armin Wolf – offenbar in Ermangelung von Fachleuten – eine Redakteurin des deutschen Nachrichtenmagazins „SPIEGEL“ in den Expertenstatus erheben“ wettert Kickl und teilt auf Facebook die „grausliche linke Propaganda“. Tatsächlich denkt die deutsche Journalistin dort unwidersprochen ein Verbot der AfD, zumindest aber das Ende ihrer Parteienförderung für rechte Parteien an. Kickl fordert: „Eigentlich haben sich die Zuschauer eine Entschuldigung für diese ganzen Entgleisungen verdient“.

Ziel der Attacke von Herbert Kickl: ZiB-Nachrichtensprecher Armin Wolf

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