Noch im Sommer des Vorjahres sah in den Umfrageergebnissen alles ganz anders aus: Karl Nehammer kam laut INSA-Meinungstrend für den eXXpress auf 23,1 %, Pamela Rendi-Wagner auf gute 20,7 % – und Herbert Kickl mit 14,5 % lediglich auf Platz 3. In den vergangenen zwölf Monaten dürfte einiges passiert sein, was den Österreichern bei den Parteichefs der ÖVP und der SPÖ nicht wirklich gefallen hat: So hat nun die neueste Market-Umfrage für den eher linkslastigen Standard Herbert Kickl auf Platz 1 in der Kanzlerfrage, dahinter folgen Karl Nehammer und “deutlich” vor Andreas Babler – die Prozentzahl des SPÖ-Chefs wird im Standard nicht genannt.

Noch bei der jüngsten INSA-Umfrage für den eXXpress am 5. August war Karl Nehammer auf Platz 1, und zwar mit 26 % klar vor Herbert Kickl (20 %) und Andreas Babler (15 %). Jetzt soll sich die Stimmung laut den Market-Meinungsforschern in nur 9 Tagen so gedreht haben, dass der FPÖ-Chef eine Kanzler-Direktwahl gewinnen würde.

Kommt nun sogar in einer Umfrage des Standard auf Platz 1: Herbert Kickl (FPÖ)

Schlechte Werte für Meinl-Reisinger und Kogler

Interessant auch die aktuellen Umfrageergebnisse für die Spitzenkandidaten der Kleinparteien: Bei einem Antreten von Dominik Wlazny alias Marco Pogo bei einer Kanzler-Direktwahl würde er mit 7 % mehr Zustimmung bekommen als NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und Werner Kogler (Grüne) – der Chef der Spaßfraktion Bierpartei soll laut den befragten Österreichern also eher Kanzler werden als der Vorsitzende der Regierungspartei …

Die derzeit abgefragten Ergebnisse der Parteien laut Market-Meinungsforscher: Die FPÖ bleibt mit 28 Prozent an der Spitze, mit 22 Prozent soll die SPÖ nun die ÖVP (21 Prozent) überholt haben. Und die Grünen kämen angeblich auf elf und die Neos auf zehn Prozent. Laut Market-Wahlforscher David Pfarrhofer könnte die Bierpartei mit vier Prozent Chancen auf einen Parlamentseinzug haben.

Sogar hinter dem Bierpartei-Chef und der NEOS-Parteivorsitzenden: Vizekanzler Werner Kogler (Grüne)

Generell äußerst schlechte Stimmung für die kommenden Monate

Alarmierendes Ergebnis aus dieser Studie für den Standard: 70 Prozent der Österreicher sehen das Land auf einem falschen Weg. Das meinen mehrheitlich auch die Anhänger der Regierungsparteien – in deren Anhängerschaft gibt es jedoch immerhin ein knappes Drittel, das eine positive Entwicklung sieht.

In der Gesamtheit der Wahlberechtigten sind es allerdings nur 13 Prozent, die eine gute Entwicklung unseres Landes sehen. Die übrigen 17 Prozent sind unentschlossen.