Meistens präsentiert sich die FPÖ zurzeit als bürgerlich-rechte Partei. Alle drei, vier Wochen sorgt sie für Aufregung. Das verschafft ihr mehr Aufmerksamkeit. Darüber hinaus signalisiert sie ihren Kernwählern damit: Wir halten Kurs. Das scheint die Strategie des FPÖ-Vorsitzenden Herbert Kickl zu sein – und sie geht auf, wie die jüngste INSA-Umfrage für den eXXpress zeigt (1000 Befragte online, gestützt auf Telefon-Umfragen, Zeitraum 3. bis 4. April).

Über eine Zustimmung von 28 Prozent dürfen sich die Freiheitlichen nun freuen – um einen Prozentpunkt mehr als vor einem Monat. Der jüngste FPÖ-Erreger – Abgeordnete verlassen demonstrativ den Parlamentssaal während der Video-Ansprache von Präsident Wolodymyr Selenskyj – scheint eher genützt zu haben.

SPÖ kommt nicht vom Fleck und betreibt Nabelschau

Ganz anders ist die Lage bei der SPÖ. Dort ist zwar alles zurzeit in der Schwebe, denn keiner weiß, wer im Mai als Sieger aus der Mitgliederbefragung hervorgehen wird. Doch eines steht fest: Die Nabelschau nützt der SPÖ nichts. In der jüngsten Umfrage verlieren sie einen weiteren Prozentpunkt an Zustimmung und landen bei 25 Prozent. Der Abstand zur FPÖ ist somit um zwei Prozentpunkte auf insgesamt drei Prozent angewachsen.

Die Sozialdemokraten sind primär mit sich selbst beschäftigt. Wofür die Roten eigentlich stehen, das weiß man nicht so recht. Auch die Haltung der SPÖ zu Selenskyjs Rede im Parlament war eher verworren. Zwar blieben viele Mandatare fern, aber offiziell weil sie verhindert waren, nicht aus Protest wie bei der FPÖ.

Freiheitliche Themen bewegen zurzeit am meisten

Was ebenfalls für den freiheitlichen Höhenflug spricht, ist die jetzige Stimmungslage. Gemäß der INSA-Umfrage liegen den Menschen zurzeit vor allem Migration und Sicherheit am Herzen – zwei Themen, mit denen die Freiheitlichen traditionell gut punkten können.

Die ÖVP verharrt unterdessen unverändert auf Platz 3 mit 22 Prozent. Einerseits zeigt die Volkspartei bei den Themen Sicherheit und Migration durchaus Kante, andererseits wollen die Wähler offensichtlich noch mehr sichtbare und spürbare Resultate sehen. Die Verordnung einer neuen ORF-Steuer dürfte darüber hinaus nicht hilfreich gewesen sein. Ebenso sind viele Österreicher keine Fans des Koalitionspartners der ÖVP, der Grünen, wie die INSA-Umfrage zeigt.

Alle weitere Infos und Hintergründe zur INAS-Umfrage erfahren Sie im Talk auf eXXpressTV!

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Kommentare

  • Donnerkeil sagt:

    Diese FPÖ! Ich bin nicht ihr Mitglied, nicht einmal ihr Wähler; soweit alles klar. Aber warum führen die Roten so ein Theater auf (und die Grünen auch)? Das ist eine normale Partei mit einer normalen Wählerschaft, und die dürfen natürlich auch mitregieren oder meinetwegen allein regieren. Ist das nicht so in einer Demokratie? Warum also immer: “Mit denen auf keinen Fall”? Und außerdem: Ich glaub’, der Wähler ist ein bissl ein boshaftes Wesen; deshalb sagen viele in der Wahlzelle: “Jetzt grad!” Also ich finde, diese Haltung bei Rot-Grün ist nicht nur undemokratisch, sondern auch unklug, nicht wahr?

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  • Michnix sagt:

    Umfragen hin oder her mit diesen Grünen Irrsinn im Schlepptau wird die Reise der ÖVP nirgendwo hingehen und falls die SPÖ Wähler behirnen das sie zugleich Grün mitwählen wird es für die Roten auch nicht einfacher.

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  • Encolpius sagt:

    Die Zahlen von Umfragen sollen man heutzutage nicht überbewerten, aber der Trend und die Gesamtaussage stimmen und sind sehr erfreulich.

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  • Sebastian Michael Sepperl sagt:

    Wenn man nicht ganz auf den Kopf gefallen ist, kann man feststellen , daß
    die FPÖ nicht nur gegenüber der SPÖ den Vorsprung ausgebaut hat, sondern viel mehr
    gegenüber den ehemaligen “Kurzjüngern”.
    Aber einseitige Betrachtungen sind ja in diesem Medium gänzlich unmöglich!

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  • Leopold Gattinger sagt:

    In jeder Partei sitzen kleine Teufelchen ausser in der FPÖ da fühlen sie sich nicht so wohl. Fällt das unter das Verbotsgesetz?

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  • Colombo sagt:

    Immer noch 25%. Die lockeren Staatsbürgerschaftsvergaben der SPÖ tragen Früchte, denn ich kenne keinen ehemaligen SPÖ Wähler, der die SPÖ mehr wählen würde. ORF Teletext, zuvor auf Seite 113, jetzt auf 114, fordert die SPÖ eine Kindergrundsicherung und einen Rechtsanspruch auf einen Bildungsplatz. Wählerverarschung nenne ich das. Wir haben “SCHULPFLICHT”=BILDUNGSPFLICHT seit Maria Theresia! Die Kindergrundsicherrung = Kinder(Familien)beihilfe wird ständig erhöht und diese Schlaraffenlandzustände bekommen auch die, die zu uns über mehreren sicheren EU-Mitgliedsstaaten kommen, aber nicht wie bei uns. 1100 haben in Wien die Aufnahmeprüfung für Medizin angestrebt, aber NUR 200 braucht man. Warum arbeiten gehen, wenn Familie mit 4 Kindern ohne Arbeit 2400€ Netto bleiben und jetzt fordert die SPÖ noch mehr Geld für nicht am Arbeitsmarkt Vermittelbare. Spätestens jetzt weiß ein jeder, die SPÖ ist eine Mogelpackung und ein Feind der Leistungsgesellschaft.

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  • Habanero sagt:

    die ÖVP zeigt angeblich “Kante” bei Migration und Sicherheit? Das ist der Witz des Tages! Wie bitte soll diese “Kante” aussehen, wo kann ich sie finden? Äußerst sie sich in Zuwanderungsrekorden oder in neuen “Asylheimen”, die überall wie Pilze aus dem Boden schießen? Bitte aufwachen! Die ÖVP ist seit geraumer Zeit in Verantwortung und gerade bei diesem Thema hat sich ALLES noch viel weiter verschlechtert…. von einem unterirdischen Niveau aus.

    Ganz generell mutet das derzeitige Konstrukt in vielerlei Beziehung wie eine grüne Alleinregierung an – in jedem Fall wedelt aber der grüne Schwanz mit dem schwarzen Hund…. die ÖVP zeigt ein desaströses Bild des Versagens auf ganzer Linie, sonst gar nichts!

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  • Geri Baum sagt:

    … und ich hoffe dass wir nicht bis 2024 warten müssen!

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  • Dr.P sagt:

    Mal schauen, wo es mit der SPÖ hingeht, wenn “Kein Mensch ist illegal”-Babler SPÖ-Chef wird.

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    1. E-Trauma sagt:

      Meiner Meinung nach war Kirchschläger der letzte Bundespräsident mit Format. Danach hat schon das Herunterwirtschaften Österreichs von diversen Politikern angefangen. Mit dem Beitritt zur EU habe wir Österreich endgültig aufgegeben und den Todesstoß verpasst.

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  • Mag. Stephan Fischer sagt:

    Wenn eine Oppositionspartei so agiert, als sei sie in der Regierung, dann wird sie entbehrlich. Corona-Politik inkl. Impfpflicht, „Klimarettung“, Sanktionen gegen Russland und Flüchtlingspolitik wird unterstützt und mitgetragen. In Wien fährt man sogar einen noch schärferen Kurs mit endloser „Maskenpflicht“ inkl. aggressiver „Impfwerbung“. Mich wundert eigentlich, dass immer noch so viele diese Partei wählen würden.

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