Eine besonders ansteckende Variante des Coronavirus ist nun auch in Österreich vermehrt nachgewiesen worden und verbreitet sich aktuell gleich in mehreren Bundesländern. Die sogenannte “Delta-Mutation” von COVID-19 wurde am Donnerstag in Kärnten bei zwei und in Niederösterreich bei acht neuen Infizierten nachgewiesen. Das vermehrte Auftauchen der Delta-Variante schürt Besorgnis, noch mehr seitdem ein Bericht der “Krone” enthüllte, dass drei Betroffene zum Zeitpunkt der Ansteckung bereits über einen Impfschutz verfügten. Demnach seien zwei der Delta-Infizierten bereits mit zwei Impfungen mit dem Sputnik-V-Vakzin geimpft gewesen, ein weiterer soll zumindest eine Teilimpfung mit dem AstraZeneca-Vakzin erhalten haben. Wie die “Krone” weiter schreibt, soll ein Großteil der Delta-Infektionen soll zudem auf Reiserückkehrer zurückzuführen sein.

Experten: "Delta-Variante zu 100 Prozent ansteckender als andere"

Alle infizierten Personen wurden sofort abgesondert. Höchste Sicherheitsvorkehrungen sind jetzt, wo die Infektionszahlen im Land zurückgehen, besonders wichtig – das betonen auch Experten, die darum aktuell auch Alarm schlagen. Erst kürzlich wartne Oswald Wagner, Vizerektor der MedUni Wien, vor der neuen Corona-Mutation, die er als “zu 100 Prozent ansteckender als das ursprüngliche Virus” bezeichnet. Delta soll sogar zu 60 Prozent infektiöser als die Alpha-Variante (ursprünglich als “britische” Variante bezeichnet) sein.

Wer mit der Delta-Variante infiziert sei, könne neben den “typischen” Corona-Symptomen wie Husten, Halsschmerzen, Fieber, Kurzatmigkeit oder dem Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn noch weitere Symptome haben. Dies könne Schnupfen sowie Kopfschmerzen sein, so Experten.

Tirol reagiert mit Sonder-Testaufruf auf Delta-Infektionen

Die besorgniserregenden Infektionen mit der Delta-Variante des Coronavirus haben in neun Tiroler Gemeinden im Umkreis von Innsbruck nun einen Sonder-PCR-Testaufruf zur Folge: Man wolle die Öffnungsschritte nicht gefährden, so Gesundheitsdirektor Thomas Pollak. Bewohner der Gemeinden Birgitz, Götzens, Grinzens, Axams, Thaur, Hall, Absam, Rum und Mils haben von Freitag bis Montag die Möglichkeit, einen Test in der Olympiaworld in Innsbruck zu machen. Derzeit gebe es elf aktiv positive Verdachtsfälle, bei zumindest drei Delta-Fällen könne aber die Infektionsquelle nicht bestimmt werden, hieß es am Donnerstag.

Der Aufruf richtet sich auch an bereits Genesene oder Geimpfte, da man aus anderen europäischen Ländern wisse, dass auch geimpfte und genesene Personen diese Virusvariante übertragen können. Eine Anmeldung für die PCR-Tests ist unter www.tiroltestet.at oder unter der Gesundheitshotline 1450 möglich. (APA/red)