Weniger als ein Jahr vor den US-Wahlen wachsen die Sorgenfalten auf der Stirn des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden: Die ersten November-Umfragen der New York Times zeigten bereits, dass Trump in fünf der sechs Swing-Staaten, also Staaten, bei denen das Wahlergebnis historisch gesehen weniger vorhersehbar ist, die Führung übernommen hat. Biden führt demnach lediglich in Wisconsin. In Nevada, Georgia, Arizona, Michigan und Pennsylvania ist es umgekehrt.

Nun folgten weitere Alarmsignale: In elf von insgesamt 13 November-Umfragen, die unter anderem von der New York Times, Fox News und NBC News veröffentlicht wurden, verliert Biden im Vergleich zu Umfragen aus dem Vormonat an Wählerstimmen. Lediglich bei der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Rasmussen Reports verzeichnet Biden mit 46 Prozent (+3 Prozent) den einzigen Zuwachs an Wählern.

Junge Wählerschaft springt ab

Die betroffenen Wähler laufen jedoch nicht unbedingt zu Ex-Präsident Donald Trump über, sondern orientieren sich oftmals neu. Trump darf sich dennoch freuen: Der Stimmenanteil des Republikaners ist im Durchschnitt höher als zu jedem Zeitpunkt im vergangenen Jahr.

Eine aktuelle Umfrage von NBC News zeigt, dass Biden auch bei den Wählern unter 35 Jahren an Rückhalt verliert, einer Gruppe, die dem aktuellen US-Präsidenten bislang zugeneigt war. Trump liegt nun mit 46 Prozent vor Biden, der 42 Prozent erreicht. Nur wenige Umfragen zeigen, dass Biden bei jungen Wählern einen Vorsprung hat, der an seine Werte von 2020 heranreicht.

Es wird nun unter Experten debattiert, ob Trump tatsächlich bei jüngeren Wählern so stark zulegt oder ob diese Zahlen ein verzerrtes Bild darstellen. Eine Theorie besagt, dass liberale junge Wähler, die aufgrund des aktuellen Weltgeschehens nicht begeistert von Biden und seiner Partei sind, derzeit möglicherweise nicht an Umfragen teilnehmen, obwohl viele von ihnen letztendlich für ihn stimmen werden.