Was für ein trauriger Rekord. Sowas gab’s noch nie, in der gesamten deutschen Wirtschaftsgeschichte. Der Energiekonzern Uniper hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres unglaubliche 39,3 Milliarden Euro Verlust geschrieben. Das ist einer der größten jemals ausgewiesenen Nettoverluste eines börsennotierten Unternehmens weltweit, wie das Manager Magazin berichtet. Bereits vor einigen Wochen zeichnete sich ab, dass es um das Unternehmen gar nicht gut steht (der eXXpress berichtete), aber diese Summe schlägt alle Befürchtungen. Die Turbulenzen entstanden nach Angaben des Unternehmens, weil man am Markt teuren Ersatz für das russische Gas besorgen musste. Sicher wurde seitens der Konzernspitze bereits ein Dankschreiben an die Verantwortlichen der Sanktionspolitik verfasst.

Jetzt übernimmt der Staat 99 Prozent Anteile des maroden Unternehmens

„Um die Versorgungssicherheit der Kunden zu gewährleisten, kauft Uniper seit einiger Zeit Gasmengen zu deutlich höheren Preisen ein und hat dadurch bekanntlich erhebliche Verluste angehäuft, denn die Gasersatzbeschaffungskosten werden nicht auf die Verbraucher umgelegt”, wird Finanzchefin Tina Tuomela vom Manager Magazin zitiert. Nun wird der Staat eingreifen und 99 Prozent der Anteile an Uniper erwerben. Dafür braucht es die Zustimmung der Aktionäre, die bei einer außerordentlichen Hauptversammlung in der zweiten Dezemberhälfte geplant ist.