Mariam R. (64), 19 Kinder von denen 16 noch am Leben sein sollen, 22 Einträge im Strafregister, darunter Diebstahl und Betrug. Vor Gericht sitzt die als Asylwerberin ins Land gekommene Frau, nachdem Spezialisten für organisierte Kriminalität gegen sie ermittelten.

Goldschmuck wurde der Clan-Mutter zum Verhängnis

„Ich habe 480 Euro Witwenrente“, sagt sie, „und manchmal Hunger“, wird sie in der “B.Z.” zitiert. Oder eher ihr Dolmetscher, denn auch nach 42 Jahren in Deutschland geht ohne Übersetzer noch nichts. Ein Sohn zahle die Hälfte ihrer Miete, lässt sie ihn sagen. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, sie haben den Ämtern „unzutreffend Bedürftigkeit“ vorgespiegelt und behauptet, keinerlei Vermögen zu haben. Doch sie besaß laut Berichten Goldschmuck um mehr als 40.000 Euro! Die Ermittler machte die Stammesmutter selbst auf sich aufmerksam. Am 26. September 2018 brannte ihre Wohnung. Die Clan-Frau meldete der Versicherung 120.000 Euro Schaden, Goldschmuck inklusive. Ob es den Schmuck gab oder nicht, er wird ihr zum Verhängnis: „Sie räumt den Ämterbetrug ein“, sagt ihr Anwalt.

Schließlich wird sie zu einem Jahr und sieben Monaten Haft verurteilt. 21.165,89 Euro werden bei ihr eingezogen. Das Urteil ist ihr 23. Eintrag im Strafregister – und nicht rechtskräftig.