Am Donnerstag eröffnete die neue Kunstmesse „Spark Art Fair“ Vienna in der Marx-Halle in Wien-Erdberg  Das neue Messeformat wurde von Renger van Heuvel ins Leben gerufen. „In einer Zeit der Veränderung kann man Stärke zeigen“ so der ehemalige Geschäftsführer der Internationalen Kunstmesser „Vienna Contemporary“ am Vormittag in einer Pressekonferenz. Die Spark präsentiert auf großer Fläche 59 verschiedene Galerien, jede erhält 30 Quadratmeter Raum zur Verfügung gestellt und zeigt Soloshows von jeweils einem Künstler.

Sophie Tappeiner, teilnehmende Galeristin und Künstlerin, meint dazu: „Die Einzelpositionen, die wie kleine Ausstellungen funktionieren, eignen sich besser für das Publikum.” Durch die aufgrund der Coronapandemie erschwerte Reisesituation werden vorrangig einheimischen Galerien gezeigt, wodurch neben international arrivierten Top-Künstlern aus Österreich wie Heimo Zobernig und Jakob Lena Knebl auch vielversprechende junge Nachwuchskünstler ihre Bühne bekommen. Neben den einheimischen Elite-Galerien werden aber durchaus auch Künstler von internationalem Gewicht ausgestellt. Ob es in Zukunft ein Auswahlkomitee für die Messe geben wird, ist noch offen.

Große Neuheit: Kryptokunst

Eine Neuheit der Messe ist die Sektion „Interface – Contemporary New Media and Digital Art“ (deutsch: Verbindung der Kunst mit neuen Medien). Kuratorin Marlies Wirth meinte dazu: „Nicht jedes Kunstwerk hier ist digital, aber wir können nicht daran vorbeigehen, dass es ein selbstverständlicher Teil der Kunst geworden ist“. In der Galerie Senn wird Crypto Art Currency vom Künstler Michael Riedl gedruckt und im „Stand United Project“ sind Jonas Lund-Tokens zu haben.

Wie der eXXpress bereits berichtete, ist Kryptokunst der neue große Trend in der Kunstwelt, der absolute Höchstpreise erzielt. Erst dieses Jahr wurde ein Krypto-Video des Künstlers “Beeple” um sage und schreibe 69 Millionen Euro versteigert, und auch Top-Stars wie Mila Kunis beschäftigen sich mittlerweile mit Kryptokunst: Die Frau von Ashton Kutcher will wie berichtet mehr Frauen für Kryptokunst begeistern und geht bald mit ihrer NFT-Animationsreihe “Stoner Cats” rund um kiffende Katzen an den Start. Crypto Art und NFTs (Non Fungible Tokens), hinter der die architektonische Konstruktion der Blockchain-Technologie stehen, heizen den Kunstmarkt zur Zeit mächtig an. Denn: In der Pandemiezeit verlagerte sich vieles ins Internet – auch an der Kunst ging dieser Trend nicht spurlos vorbei. Galerien bemerkten, dass man nicht notwendigerweise weit reisen muss, um Kunst zu verkaufen.

Künstler wie Jonathan Meese und Jakob Lena Knebl

Bei so vielen neuen kreativen Eindrücken braucht der Betrachter wohl das eine oder andere Mal innehalten, um das Gesehene verarbeiten zu können. Auch hierfür ist bei der “Spark Art Fair” gesorgt: Verweilen und die Kunst verarbeiten kann man in einer großzügigen Lounge und im „Spark Garden“.

Unter anderem überzeugt die neue Kunst-Messe mit Künstlern wie Jonathan Meese (Galerie Krinzinger) und einer Wunderkammer von Jakob Lena Knebl bei Georg Kargl. Der Schriftzug von Lawrence Weiner „Spark to flame“ wurde zwar schon 2019 in der Galerie Hubert Winter präsentiert, passt aber geradezu treffend zu diesem neuen Messeformat: Der Funke ist übergesprungen, die Flamme lodert. Wir bleiben gespannt, wie sich die Spark Art Fair Vienna weiterentwickelt.