Mit ernster Miene verkündeten erst gestern die Medienministerin und die grüne Klubobfrau, dass eine neue ORF-Steuer kommen müsste – Österreichs Mainstream-Medien nennen dieses Mega-Inkasso brav “Haushaltabgabe”. Gleichzeitig wurde von Schwarz-Grün berichtet, dass der ORF weder sein Symphonie-Orchester, noch seinen Sparten-Mini-Kanal Sport+ wegsparen muss. Nur: Die “ausufernden Sonderprivilegien” sollten etwas durchforstet und auch die Gehälter der leitenden Mitarbeiter veröffentlicht werden.

Für den ORF ist die Verhandlung mit der Bundesregierung jedenfalls ganz gut verlaufen: Kaum Einsparungen und dann noch dazu 400.000 zwangsverpflichtete Neu-Kunden – alleine diese sollen jährlich 72 Millionen Euro mehr auf die ORF-Konten spülen. Und insgesamt sollen dann 4,02 Millionen Haushalts-Vorstände plus 700.000 Unternehmen je 180 Euro im Jahr überweisen, also 4,72 Millionen Kunden zahlen für 12 Monate ORF-Konsum 849,6 Millionen Euro ein. Bisherige Jahres-Einnahmen mit dne Programmentgelten: 691 Millionen Euro (2022).

Die offizielle Einladung zur großen ORF-Party am 3. Mai.

Video zeigt offenbar noch betrunkene ORF-Mitarbeiter

Offenbar ist diese Finanzierungs-Package, das jetzt von Schwarz-Grün den TV-Managern am Küniglberg angedient worden ist, ein besonders freudiger Anlass im ORF: Jedenfalls lädt die ORF-Enterprise, die Vermarktungs-Firma des Gebührensenders ausgerechnet jetzt zu einer “großen Bowling-Party” am 3. Mai ein. Das – logische – Motto für die nicht an mangelndem Selbstbewusstsein leidenden ORF-“Stars”: Alle sollen bitte als Superhelden verkleidet die Kugeln rollen lassen, tanzen, speisen und trinken.

Im etwas irritierenden – und offenbar mit viel Aufwand produzierten – ORF-Einladungs-Video liegen die ORF-Mitarbeiter dann restalkoholisiert zwischen leeren Flaschen und Essensresten. Die Message des Videos: Die nächste Bowling-Party soll noch viel besser werden, weil ja nun auch alle als Superman oder Catwoman verkleidet kommen werden. Zitat aus der Einladung: “Fantastische Stimmung, kulinarische Highlights, coole Drinks – sie müssen nur ihren Superhelden-Look mitbringen.”

Aus dem Werbe-Video für die jetzt geplante ORF-Party.

Nächster Aufreger nach Austern-Test und Coronahilfe-Skandal

Ob diese Provokation der österreichischen Steuerzahler jetzt aktuell wirklich nötig ist, könnte ja der um Disziplin und sparsames Handeln im Sender sehr bemühte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann mit seinem Management klären. Schon die Super-Sonderpension für einen Ex-Generaldirektor, das Luxury-E-Dienstauto für den Sicherheitschef des ORF, die am Opernball Austern testende ORF-Redakteurin, die extrem gut bezahlten Nebenjobs gewisser ORF-“Stars” und ihre dafür auch noch abkassierten Corona-Hilfen, sowie der ZiB2-Mitarbeiter, der seine Klagerei vom Gebührenzahler finanzieren ließ, sorgten bekanntlich für Schlagzeilen (der eXXpress berichtete).

Soll der ORF noch vom Steuerzahler oder über Zwangsgebühren finanziert werden?