Ein spektakulärer Drogenhandel ist in Italien aufgeflogen. Mittendrin statt nur dabei war Rosario D’Onofrio. Er ist Chefankläger der italienischen Schiedsrichtervereinigung. Normalerweise ist er es, der Unregelmäßigkeiten bei den Offiziellen aufdeckt. Allerdings muss D’Onofrio sich nun vor Gericht verantworten. Der Schiedsrichter-Chef wurde wegen Drogenhandels gemeinsam mit 42 anderen Männern festgenommen.

Rosario D’Onofrio soll zwischen 2019 und 2021 über sechs Tonnen Drogen in die Lombardei geschmuggelt haben. Dabei handelte es sich konkret um Marihuana und Haschisch. 2020 wurde beim ehemaligen Armee-Offizier 35 Kilogramm Haschisch im Rahmen einer Kontrolle gefunden. D’Onofrio hatte bei der Kontrolle einen Militär-Overall an, das es während der Corona-Pandemie nur Polizisten, Sanitätern und Soldaten erlaubt war, in der Nacht unterwegs zu sein. Der Italiener nutzte die Tarnung, um die Drogen liefern zu können.

2020 kam er noch auf Kaution frei. Es gelang ihm, den Vorfall bis zu seiner Festnahme zu verheimlichen. Wie die italienische Zeitung “La Repubblica” berichtet, war D’Onofri fünf Monate lang als Kurier für eine italienisch-spanisch-albanische Drogenbande tätig. Laut dem Richter war der Schiedsrichter-Boss für die Organisation des logistischen Teils der Drogeneinfuhren verantwortlich. Darüber hinaus sollte er Geldwäsche vertuschen.

Das Doppelleben hat nun Konsequenzen für D’Onofri. Er wurde von all seinen Aufgaben mit sofortiger Wirkung entbunden. Die Schiedsrichtervereinigung will nun eine Klage wegen Imageschäden prüfen lassen. Derzeit ist noch nicht bekannt, wie lange er ins Gefängnis muss. Italienische Medien vermuten, dass der Prozess einige Jahre dauern wird.