Der Nationale Sicherheitsrat versammelt sich am Dienstagabend, um die Spionageaffäre um den festgenommenen Ex-Verfassungsschützer Egisto Ott zu erörtern. Vor Beginn der Sitzung betonte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), dass schwerwiegende Vorwürfe im Raum stehen und eine “lückenlose” Aufklärung gewährleistet werden müsse.

Besondere Aufmerksamkeit erhält nun auch wieder ein altes Dokument. Bei einer Zeugeneinvernahme im Jahr 2020 enthüllte Florian Stermann, der ehemalige Generalsekretär der Österreichisch-Russischen-Freundschaftsgesellschaft, enge Verbindungen zu Johann Gudenus, dem früheren FPÖ-Klubobmann, sowie zum flüchtigen Spion Jan Marsalek. “Es war klar, dass wenn Jan etwas geschickt hat, dass es immer an Gudenus weiterzuleiten war“, ist unter anderem in den Berichten der Zeugenvernehmung zu lesen, berichtet die “Krone”.

Verbindungen waren nicht bloß auf Ott beschränkt

Die Chat-Protokolle zeigen, dass Marsaleks Verbindungen wohl nicht nur auf Egisto Ott beschränkt waren. Stermann scheint Kontakte bis in die FPÖ hinein zu unterhalten und soll als Vermittler zwischen dem Spion, der FPÖ, dem Innenministerium sowie dem BVT fungiert haben.

Heftige Kritik der NEOS

“Entweder war Herbert Kickl an der Informationsweitergabe an Russland beteiligt, das wäre ein echter Skandal. Oder er wusste nichts davon, weil er mit seiner Pferdestaffel und Luxus-Kulis abgelenkt war. In diesem Fall ist er eine Fehlbesetzung für ein Sicherheitsministerium. Wir werden im U-Ausschuss volle Aufklärung verlangen“, betonte Nationalratsabgeordneter Yannick Shetty (NEOS).

Wie die “Krone” weiter berichtet handle es sich laut Gudenus Anwalt um eine “alte Geschichte”.