Nicht weniger als 740 Stimmen sind bei der Mitgliederbefragung für die ehemalige Parteichefin Pamela Rendi-Wagner für ungültig erklärt worden.

Der Grund dafür: Wohl ältere Parteimitglieder schnitten jenen Teil des Stimmzettels, auf dem die anderen zwei Kandidaten aufgelistet waren – also der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der jetzige neue SPÖ-Chef Andreas Babler – einfach mit der Schere ab.

So gingen die “verstümmelten” Stimmzettel per Post in der SPÖ-Parteizentrale ein und wurden von der Wahlkommission wegen formaler Mängel prompt annulliert, berichtet nun Josef Votzi im aktuellen “trend”.

Zur Erinnerung: Andreas Babler und Pamela Rendi-Wagner trennten bei der Mitgliederbefragung am Ende lediglich 175 Stimmen (33.703 gegenüber 33.528 Stimmen).

Die SPÖ-Stichwahl hätte eigentlich lauten müssen: Pamela Rendi-Wagner gegen Hans Peter Doskozil

Mit plus 740 Stimmen wäre Rendi-Wagner Zweite geworden und in die Stichwahl eingezogen

Hätten die 740 für ungültig erklärten Pro-Rendi-Wagner-Stimmzettel gezählt, dann wäre Andreas Babler nicht Zweiter, sondern nur Dritter geworden – und die damalige SPÖ-Chefin wäre in die Stichwahl gegen Hans Peter Doskozil eingezogen.

Was diese neue schwerwiegende Erkenntnis bei der arg gebeutelten SPÖ jetzt für Konsequenzen haben wird, bleibt abzuwarten. Nach der blamablen Panne bei der Stichwahl um den Parteivorsitz (Hans Peter Doskozil wurde irrtümlicherweise als Sieger und als SPÖ-Chef ausgerufen) dürfte diese Neuigkeit nun noch mehr Unfrieden in der Partei stiften.

Die SPÖ wird so jedenfalls weiterhin nicht zur Ruhe kommen. Und die Kritik an Andreas Babler und wie er an die Macht in der Partei gekommen ist, wird damit nicht geringer. “Eigentlich müsste die Mitgliederbefragung wiederholt werden”, meint dazu ein SPÖ-Funktionär. Allerdings ist zu bezweifeln, dass sich das Pamela Rendi-Wagner nochmals alles antun würde.