Während einzelne SPÖ-Landeschefs auf Distanz zur Impfpflicht gehen, hält Pamela Rendi-Wagner an ihr ungebrochen fest. Das stellte die SPÖ-Parteichefin Donnerstagabend in der “ZiB2” klar: “Wenn wir auf Nummer sicher gehen wollen, dann gilt ein klares Ja zur Impfpflicht. Denn wenn wir nicht wissen, welche neue Virus-Variante im Herbst auf Österreich zukommt, dann müssen wir auf Nummer sicher gehen.”

Ziel sei es gewesen, mit einer hohen Durchimpfungsrate “sicher in den nächsten Herbst zu gehen.” Dafür brauche es eine Durchimpfungsrate von mehr als 90 Prozent. Nur so könne man sich nachhaltig und dauerhaft aus dem Teufelskreis aus Lockdowns und Überlastungen der Intensivstationen befreien.

Rendi-Wagner gab zu bedenken: “Wenn Ungeimpfte jetzt zu impfen beginnen, dauert es sechs Monate bis sie einen vollen Impfschutz haben. Es braucht also eine Vorlaufzeit.” Die Pandemie dürfe nicht zu früh für beendet erklärt werden.

Rendi-Wagner warnt vor neuen Virusvarianten im Herbst und Winter

Um die Corona-Pandemie zu beurteilen, genüge nicht nur eine Momentaufnahme. Wer glaubt, wegen einer milden Variante sei die Pandemie vorbei, habe sich womöglich zu früh gefreut. Man müsse den Blick auf die vergangenen zwei Jahre richten: Im Winter und in den Herbstmonaten kamen regelmäßig neue Varianten, verbunden mit einem starken Ansteigen der Infektionen und starker Überlastung der Intensivstationen. Darauf müsse man sich schon jetzt vorbereiten. “Man muss vorausschauend sein.”

Eine kleines Schlupfloch ließ Rendi-Wagner aber dennoch. Die SPÖ hatte eine unabhängige Expertenkommission in den Gesetzestext hinein reklamiert, die regelmäßige die Lage epidemiologisch bewertet. Sollte diese Kommission aufgrund der wissenschaftlichen Daten zum Schluss kommt, dass es diese Impflicht nicht mehr braucht, “dann hat das die gesamte Politik zur Kenntnis zu nehmen, ohne Wenn und Aber”, unterstrich Pamela Rendi-Wagner.