Ein Social-Media-Mitarbeiter eines SPÖ-Nationalratsabgeordneten kommentierte den Terroranschlag bei Moskau mit höchst verächtlichen Worten. „Karma is a bitch“, schrieb er dazu auf Instagram, und fügte noch ein Smiley hinzu. Die Formulierung ist meist ein Ausdruck der Schadenfreude. Sie bedeutet so viel, wie: „Jeder bekommt das, was er verdient“.

Angesichts eines Attentats mit 137 Toten, das weltweit zu Recht verurteilt wurde, ist das – höflich formuliert – eine mehr als unpassende Bemerkung. Leo Kohlbauer, Pressesprecher der FPÖ Wien, machte den Vorfall öffentlich. Er teilte einen Screenshot des Postings auf X (Twitter) und bezeichnete es als „widerwärtig“.

Die SPÖ reagierte umgehend: Sie habe mit dem Mitarbeiter ein sehr ernstes Gespräch geführt, wie sie dem eXXpress versichert:„Das Posting wurde längst gelöscht.“

Das Social-Media-Team des SPÖ-Politikers posiert für die Kamera.

Auch Befürworter von Israel-Boykott?

Beim Durchsuchen des Instagram-Accounts jenes Social-Media-Mitarbeiters stieß der eXXpress noch auf andere Auffälligkeiten. Der Sozialdemokrat folgt gerne LGBTIQ-Seiten mit Palästina-Sympathie, und gehörte überdies zu den Followern der Israel-Boykott-Bewegung BDS Austria: Diese Gruppierung wurde 2019 von allen Parteien im österreichischen Nationalrat einstimmig verurteilt und als antisemitisch eingestuft.

Nach dem Hinweis des eXXpress reagierte die SPÖ neuerlich: Jener Mitarbeiter entfolgte dem Instagram-Konto der radikalen Anti-Israel-Gruppe.

Leo Kohlbauer (Bild) machte auf X auf das Instagram-Posting aufmerksam.

SPÖ: „Schade, dass selbst einfache Mitarbeiter vor den Vorhang gezerrt werden“

Die SPÖ unterstreicht mit Nachdruck, dass sie das Verhalten des Mitarbeiters für falsch hält und verurteilt. Allerdings sei der junge Berufseinsteiger kein Parlamentarier, weshalb sein Fehlverhalten nicht so viel öffentliches Gewicht bekommen sollte: „Schade, dass mittlerweile selbst einfache fünfmonatige Mitarbeiter vor den Vorhang gezerrt werden, wenn sie einen Fehler machen. Es gab ein ernstes Gespräch mit dem jungen Mitarbeiter, es kommt nicht mehr vor“, erklärte ein Sprecher aus dem SPÖ-Klub gegenüber dem eXXpress.

Dazu sei in aller Kürze angemerkt: Würde irgendein parlamentarischer Mitarbeiter einer anderen Partei Terroropfer verhöhnen oder öffentlich mit antisemitischen Bewegungen sympathisieren, wäre das zweifelsohne ebenfalls ein Thema für den eXXpress. Auch andere Medien thematisierten das Fehlverhalten von Personen, selbst wenn diese auch nur ein Naheverhältnis zu einer Partei haben.

Scharfe SPÖ-Kritik von Kohlbauer

Auf eXXpress-Nachfrage übt Kohlbauer (FPÖ) scharfe Kritik an der SPÖ: Jener Mitarbeiter „verhöhnt nicht nur die Opfer der Islamisten, mit allen seinen gefolgten antisemitischen und LGBTIQ-Instagram-Seiten steht er offensichtlich für das völlig wirre Weltbild der Babler-SPÖ, zwischen Regenbogen und Islamismus. Babler soll ja selbst Anfang der 2000er auf antisemitischen Intifada-Demos aufgetreten sein. Der Anschlag von Moskau, bei dem unschuldige Zivilisten zum Opfer gefallen sind, verdeutlicht uns die enorme Gefahr des islamistischen Terrors.“